In Polen sind bei heftigen Stürmen mindestens fünf Menschen ums Leben gekommen, mehr als 30 wurden verletzt. Im Osten Tschechiens wurden zahlreiche Häuser beschädigt. Auf Korsika und in Portugal wüten dagegen Waldbrände.
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Bei heftigen Stürmen sind in Polen mindestens fünf Menschen getötet worden. Fernsehsender berichten zudem von mehr als 30 Verletzten. Rund 340.000 Haushalte haben derzeit keinen Strom.

Pfadfinderinnen von Baum erschlagen

Nach Informationen des TV-Senders TVP Info gab es allein drei Tote nahe der nordpolnischen Stadt Chojnice. In einem Pfadfinderlager seien zwei Mädchen im Alter von 13 und 14 Jahren von einem umstürzenden Baum getötet worden. Auch ein 30-Jähriger sei von einem Baum erschlagen worden, als dieser auf sein Zelt stürzte.

Nach Informationen des Senders TVN24 wurde außerdem eine 48-jährige Frau unweit von Chojnice von einem umgestürzten Baum erdrückt. In der benachbarten Stadt Konarzyny starb eine 56-Jährige, als ein Baum auf ihr Haus fiel und dadurch der Schornstein einstürzte.

Die Feuerwehren schließen nicht aus, dass es weitere Tote und Verletzte gibt. Die Lage sei wegen des hohen Ausmaßes an Zerstörungen noch unübersichtlich.

Häuser im Osten Tschechiens beschädigt

Im Osten Tschechiens wüteten ebenfalls schwere Stürme. Dabei wurden nach Angaben der Nachrichtenagentur CTK seit Freitagabend mindestens 80 Häuser beschädigt. Viele Dächer seien komplett abgedeckt worden.

Auf der französischen Mittelmeer-Insel Korsika und in Portugal wüten dagegen schwere Waldbrände. Auf Korsika wurden in der Nacht zu Sonnabend fast 1.000 Menschen vor den Feuern in Sicherheit gebracht. Die meisten von ihnen sind Camping-Touristen. Sie kamen in Schulen und Notunterkünften unter.

Auf der Insel wüteten mehrere Feuer. Sie verbrannten rund 2.000 Hektar Vegetation. Das erste Feuer war in der Nacht zum Freitag nordwestlich von Bastia ausgebrochen und breitete sich in Richtung der dichter besiedelten Gebiete an der Ostküste aus. Am Samstagmorgen war die Lage in den Küstengebieten rund um Bastia den Behördenangaben zufolge wieder stabil.

Am Sonnabend waren zunächst 230 Feuerwehrleute im Kampf gegen die Flammen im Einsatz. Unterstützung erhielten sie von drei Löschflugzeugen. Überdies rückten im Laufe des Tages 140 zusätzliche Feuerwehrleute aus Südfrankreich zur Verstärkung an.

Ein Mann wurde wegen Verdachts auf Brandstiftung festgenommen. Er wird den Angaben zufolge verdächtigt, "fünf Brände in Bastia" gelegt zu haben.

Feuerwehrleute kämpfen in Portugal gegen Brände

Auch in Portugal wüteten die Waldbrände weiter. Allein im Zentrum des Landes kämpften fast 800 Feuerwehrleute gegen zwei Feuer. Am Freitag waren nach Angaben der Behörden insgesamt rund 1.800 Feuerwehrleute im Kampf gegen etwa zehn Brände im Einsatz. Hunderte Löschfahrzeuge halfen bei den Arbeiten.

Der Zivilschutz teilte mit, die Situation sei trotz der anhaltenden Feuer "stabil". Für das Wochenende wurden aber erneut heiße Temperaturen vorhergesagt, die die Löscharbeiten erschweren dürften.

Portugal leidet seit Wochen unter schweren Waldbränden. Im Juni kamen mehr als 60 Menschen bei einem verheerenden Brand im Zentrum des Landes ums Leben. Mehr als 200 Menschen wurden verletzt.