Vulkan, Magma
Im US-Bundesstaat Washington wurden Hinweise auf eine bislang unentdeckte "heiße Zone" gefunden und das inmitten der drei aktiven und gefährlichen Vulkane Mount Adams, Mount Rainier und Mount St. Helens, allesamt auf der rund 1.130 Kilometer langen Kaskadenkette gelegen, die zum Pazifischen Feuerring gehört.

Dass unter dem Yellowstone-Nationalpark im US-Bundesstaat Wyoming ein Supervulkan mit einem gigantischen Magmareservoir brodelt, ist bekannt. Nicht bekannt war hingegen bislang, dass er ein feuriges Pendant in Washington haben könnte. Doch die Hinweise darauf verdichten sich.

Die "heiße Zone" soll gigantische Ausmaße haben

Die "heiße Zone" in Washington wird von Forschern der Universität von Rhode Island und dem United States Geological Survey in einer Tiefe vermutet, in der sich flache Magmakammern mit den aufsteigenden Magmaströmen, die die Erdkruste durchbrechen, treffen.

Sie soll riesig sein und 12.800 Kubikkilometer Magmavolumen führen. Das ist doppelt so viel, wie bislang für die drei Vulkane angenommen, denen sie als Nachschubspeicher dienen könnte. Dies hat das Forschungsteam jetzt im Fachmagzin Scientific Reports publik gemacht.

Die seismischen Wellen bewegen sich dabei außergewöhnlich langsam, was, wie die Forscher darlegen, ein starker Indikator dafür sei, dass sehr viel geschmolzenes Material mitgeführt werde.
Magmakammer unter Bundesstaat Washington
Beeinflusst sie den gesamten Vulkanismus der Kaskadenkette?

Inwieweit beeinflusst diese Zone den gesamten Vulkanismus der Kaskadenkette? Versorgt sie den Mount Adams, den Mount Rainier und den Mount St. Helens zusätzlich mit Magma?

Bislang hatte man das Untertauchen dreier kleinerer tektonischer Platten und die Nordamerikanische Platte für die gefüllten Magmakammern und die Aktivität der drei Vulkane verantwortlich gemacht. Diesen Fragen muss im nächsten Schritt begegnet werden (Yellowstone Supervulkan: 700 Schwarmbeben in den letzten zwei Wochen (Videos)).

Noch ist die Existenz der heißen Zone nicht definitiv belegt. Hierfür seien weitere Nachforschungen von Nöten, so die Wissenschaftler. Diese sind dringend nötig, um eine Katastrophe zu verhindern.

Das Sorgenkind Nummer eins der Seismologen ist dabei derzeit der Mount Rainier: Dessen Ausbruch hätte fatale Folgen für die Bewohner Seattles.

Weltweite Vulkanaktivität

12. August Karymsky: größere Ascheeruption

Der Vulkan auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka hatte heute eine größere Eruption produziert. Das VAAC Tokyo registrierte um 18.32 Uhr UTC eine Aschewolke die über 7 km hoch aufstieg. Die Asche driftete in südöstlicher Richtung.

Sakurajima wieder munterer

Der japanische Vulkan Sakurajima eruptierte in den letzten 24 Stunden 7 Mal. Vulkanasche stieg dabei bis zu 3 km hoch auf. Wegen dem dunstigen Wetter ist auf den LiveCams fast nichts zu sehen, ich konnte allerdings gerade eine Aschewolke erahnen. Heute ereignete sich vor der Südküste der Insel Kyushu auch ein Erdbeben der Magnitude 5,3.

Katla: Erdbeben M 3,0

Heute gab es unter dem subglazialen Vulkan Katla auf Island wieder ein Erdbeben der Magnitude 3,0. Das Hypozentrum lag in nur 100 m Tiefe. Bisher folgte kein Schwarmbeben. Interessanter ist aber das Geschehen an der benachbarten Hekla: dort verzeichnete das IMO 5 schwache Erschütterungen.

Erdbeben unter Katla und Hekla Island
Erdbeben unter Katla und Hekla
Der Vulkan ist seit Monaten durchgeladen und laut Aussagen der Vulkanologen zu einem Ausbruch bereit. Bei früheren Ausbrüchen gab es nur sehr wenig Vorwarnung durch Erdbeben.

11. August: Klyuchevskoy: größere Ascheeruption

Der Klyuchevskoy auf Kamtschatka hat heute Nacht eine Serie größerer Eruptionen produziert. Dass geht aus Meldungen des VAAC Tokyos hervor. Es wurde Vulkanasche in fast 8 km Höhe registriert. Allerdings muss man berücksichtigen, das der Vulkan selbst fast 5 km hoch ist, die Asche somit ca. 3 km über Kraterhöhe aufstieg.

Dieses Jahr wurden bereits 306 Aschewolken beobachtet. Der Vulkan ist seit mehreren Jahren sehr aktiv. Die eruptive Phasen werden allerdings von mehrwöchigen Pausen unterbrochen.

Grafik Aschewolke
Grafik der Aschewolke
Shiveluch mit pyroklastischen Strömen

Der Nachbarvulkan Shiveluch taucht ebenfalls in den Meldungen auf: Gestern ereigneten sich neue Eruptionen, bei denen pyroklastische Ströme entstanden. Die Vulkanasche erreichte eine Höhe von 6 km.

Laut der Seite volcanodiscovery.com sind aktuell 38 Vulkane im roten Bereich (37 im März 2017), der Ausbruch-Phase, während 47 im orangenen Bereich (50 im März 2017) sind, auf Warnstufe, demnach wieder eine leichte Zunahme der globalen Vulkanaktivität in den letzten Monaten.