Der heftige Sturm am Freitagabend in St. Johann am Walde, Bezirk Braunau, hat mindestens zwei Tote und 120 Verletzte gefordert. "Es sind zahlreiche blutüberströmte Personen bei uns vorbeigelaufen, es ist ein absolutes Krisengebiet", so ein Augenzeuge.
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© Daniel Scharinger
Sankt Johann am Walde - Mindestens zwei Tote, Dutzende Verletzte, mindestens zwanzig davon schwer - das ist die vorläufige Bilanz nach dem Unwetter, das am Freitagabend über das Innviertel gezogen ist. Das Zeltfest in Frauschereck (Gemeinde St. Johann am Walde) wurde von einer mehr als 100 km/h schnellen Sturmböe abrupt gestoppt und endete in einer Katastrophe. Ein Zelt stürzte ein, dabei wurden mehr als hundert Personen verletzt. Für zwei Personen kam jede Hilfe zu spät. Gerüchte, wonach es zwei weitere Todesopfer geben soll, konnten weder das Rote Kreuz noch die Staatsanwaltschaft gegen 13.45 Uhr bestätigen. Mindestens zwei Festbesucher sollen sich in Lebensgefahr befinden.

28-Jähriger Ortsansässiger starb

Die Polizei gab am Samstagvormittag per Pressemitteilung bekannt, dass es sich bei einem der beiden Toten um den 28-jährigen Christoph A. aus Sankt Johann am Walde handelt. Bestürzung herrscht auch in der Gemeinde Höhnhart (Bezirk Braunau). Dort hat die ums Leben gekommene 19-Jährige mit ihrer aus Rumänien stammenden Familie gelebt. "Es ist einfach nur tragisch. Die Familie ist im Ort gut integriert, soviel ich weiß hat Alexandra P. heuer die Matura gemacht. Die Familie hat vor einigen Jahren im Ort ein Haus gekauft, es sind sehr fleißige Leute", sagt Bürgermeister Erich Priewasser. Sie wurde von ihren Eltern identifiziert. Laut Polizei wurden 120 Personen medizinisch versorgt.


Pressesprecherin Ulrike Tschernuth vom Krankenhaus Ried: "Bei uns wurden in der Nacht 66 Patienten eingeliefert beziehungsweise sind selbst ins Krankenhaus gekommen. Drei Personen werden derzeit noch auf der Intensivstation behandelt, die anderen sind auf der Normalstation oder wurden ambulant versorgt. Viele haben Knochenbrüche oder Weichteilverletzungen erlitten, aber einige haben sich auch schwere Verbrennungen zugezogen aufgrund des Umstürzens von Fritteusen."

Im Krankenhaus Ried trat aufgrund der großen Anzahl der Verletzten der Katastrophenplan in Kraft, der eine festgelegte Alarmierungskette des medizinischen Personals in Gang setzt.