Ein 30-Jähriger hat in Brüssel zwei Soldaten mit einem Messer verletzt, er wurde erschossen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Terrorverdacht.
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© Eric Vidal/Reuters
Der Mann, der am Freitagabend im Zentrum von Brüssel eine Messerattacke auf Soldaten verübt hat, ist seinen Schussverletzungen erlegen. Der Angreifer sei tot, sagte die Sprecherin der föderalen Staatsanwaltschaft, Ester Natus. Die Militärs wurden nur leicht verletzt. Ein Soldat kam mit einer Wunde an der Hand ins Krankenhaus, wie Natus sagte. Das belgische Krisenzentrum ergänzte, die Lage sei unter Kontrolle.

"Wir ermitteln in diesem Fall wegen Terrorverdachts", sagte Natus weiter. Der Angreifer habe "Allahu akbar" (Gott ist groß) gerufen.

Der Angreifer ging nach offiziellen Angaben gegen 20.15 Uhr am Boulevard Emile Jacqmain in der Innenstadt auf drei Soldaten los, von denen er zwei im Gesicht und an der Hand verletzte. Der Angreifer sei daraufhin von Soldaten "neutralisiert" worden.

Angreifer war kein Belgier

Der Mann war der Polizei bisher nicht wegen terroristischer Aktivitäten bekannt. Zur Identität sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft nur, er habe nach ersten Erkenntnissen nicht die belgische Staatsangehörigkeit. Nach belgischen Medienberichten soll er aus Somalia stammen.

Der Brüsseler Bürgermeister Philippe Close erklärte, es handele sich um den Angriff eines Einzelnen, der schnell ausgeschaltet worden sei. Ministerpräsident Charles Michel schrieb nach der Attacke auf Twitter: "All unsere Unterstützung für unsere Soldaten." Die belgischen Sicherheitskräfte blieben weiter "wachsam". "Wir verfolgen die Lage genau" mit dem Krisenzentrum, fügte Michel hinzu.

Zeitgleich Festnahme vorm Buckingham-Palast

Nur eine Viertelstunde nach dem Angriff in Brüssel nahm die Polizei in London einen Mann fest, der mit einem großen Messer vor den Buckingham-Palast gefahren war. Dort wurden zwei Polizisten verletzt.

In der belgischen Hauptstadt waren im März vergangenen Jahres bei zwei islamistischen Anschlägen am Flughafen und in einer Metrostation 32 Menschen getötet und hunderte weitere verletzt worden. Zu dem Doppelanschlag bekannte sich die IS-Miliz. In der Folge waren mehrfach belgische Sicherheitskräfte angegriffen worden. Auf öffentlichen Plätzen und in der U-Bahn patrouilliert immer noch regelmäßig Militär.

Der IS hatte auch die jüngsten Anschläge in Spanien für sich reklamiert, bei denen vergangene Woche in Barcelona und Cambrils 15 Menschen getötet und mehr als 120 weitere verletzt worden waren.

ZEIT ONLINE, dpa, AFP, Reuters, fo, ces