Der Verteidigungsminister der Philippinen gab bekannt, dass der Präsident kommende Woche ein landesweites Kriegsrecht verhängen könnte, wenn die Proteste der Kommunisten und linken Gruppierungen gegen Dutertes Drogenkrieg aus dem Ruder laufen.
Rodrigo Duterte
© ReutersRodrigo Duterte in Marawi, Philippinen, 24. August 2017.
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Der Verteidigungsminister Delfin Lorenzana zitierte den Präsidenten der Philippinen, Rodrigo Duterte:
Er sagte, wenn die Linke versucht, massive Proteste zu führen, in den Straßen Feuer legt, wird sie das Land spalten, dann könnte ich das Kriegsrecht verhängen."
Lorenzo glaubt jedoch, dass sich die Proteste nicht so groß gestalten werden, wie von den Veranstaltern angekündigt. Die Proteste sollen am kommenden Donnerstag stattfinden. Aber der Präsident sorgt sich sehr. Organisiert werden die Proteste von der "Bewegung gegen die Tyrannei". Die Proteste fallen auf das 45. Jubiläum des Diktators Ferdinand Marcos. Dieser wurde durch das Volk gestürzt und starb wenig später im amerikanischen Exil.

Im Süden gilt bereits das Kriegsrecht, hier kämpft die Regierung gegen die Ausbreitung des "Islamischen Staates". Besonders in Marawi lieferten sich Soldaten und Extremisten erbitterte Kämpfe. Lynchmorde an Christen sollen hier stattgefunden haben. 800 Menschenleben forderte dieser Konflikt bereits. In einem Video riefen Extremisten aus Marawi dazu auf, sich dem Glaubenskrieg auf den Philippinen anzuschließen. Australien bot der Regierung Dutertes Hilfe an und sorgt sich um einen neuen Standort des "Islamischen Staates".

Die Proteste werden in einem Park der Hauptstadt Manila stattfinden. Die Demonstranten richten sich gegen den Drogenkrieg Dutertes und laufen unter dem Motto: "Haltet die Tötungen auf! Niemals wieder für die Tyrannei und die Diktatur! Sie werfen Dutertes Regierung auch vor, demokratische Institutionen angegriffen zu haben. Im Drogenkrieg Dutertes sollen nach Polizeiangaben rund 3.800 Menschen umgekommen sein.