Jahrelang sollen in dem "Horrorhaus" von Höxter Frauen misshandelt worden sein, danach haben sich dort offenbar Drogenhändler eingerichtet. Die Polizei nahm zwölf Personen in dem Haus fest
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© Jonas Güdpa
Das so genannte "Horrorhaus" von Höxter, in dem Frauen jahrelang misshandelt worden sein sollen, ist in jüngster Zeit für eine Drogenplantage genutzt worden. Mehr als 1000 Cannabispflanzen stellte die Polizei am Mittwoch in dem Gebäude sicher. "Es gab Ermittlungen im Drogenmilieu und in diesem Zusammenhang ist man drauf gekommen, dass sich eine Plantage im besagten Haus befindet", sagte ein Sprecher.


Die Plantage soll von mindestens fünf Personen aufgebaut worden sein. Kripo-Beamte nahmen mit Unterstützungen von Spezialeinheiten zwölf Personen in dem Objekt fest. Laut den Ermittlungen des Kommissariats für Organisierte Kriminalität ist vermutlich ein 42-jähriger Türke aus den Niederlanden Kopf der Bande. Unter den Festgenommenen sind Frauen, die vermutlich als Erntehelferinnen in der Plantage dienten.

Im so genannten "Horrorhaus" haben die vor dem Landgericht Paderborn stehenden Angeklagten Wilfried W. und seine Ex-Frau Angelika W. gelebt. Sie sollen Frauen in das Haus nach Ostwestfalen gelockt und schwer misshandelt haben. Zwei Frauen starben. Der 47-Jährige und die 48-Jährige sind wegen Mordes durch Unterlassen angeklagt. Das Haus war zwischenzeitlich an einen neuen Eigentümer verkauft worden.