Am Ende war die Onlinekonkurrenz zu stark: Die US-Spielzeugkette will sich im Zuge eines Insolvenzverfahrens sanieren. Der deutsche Ableger soll nicht betroffen sein.
toys 'r' us
© Paul J. Richards/AFP/Getty Images
Die US-Spielzeugkette Toys 'R' Us hat Insolvenz angemeldet. Vor allem wegen der wachsenden Konkurrenz im Onlinegeschäft kamen immer weniger Kunden in die weltweit mehr als 1.600 Läden des Unternehmens. Es handelt sich um eine der größten Insolvenzen eines Fachhändlers in den USA.

Das Ende für die Spielzeugkette bedeutet der Schritt allerdings nicht. Viele Einzelhändler versuchen im Insolvenzverfahren ihre unrentablen Läden zu schließen und parallel dazu das Onlinegeschäft auszubauen. Auch im Fall von Toys 'R' Us laufen die Geschäfte erst einmal weiter, Kredite werden aber zunächst nicht mehr bedient. Das Unternehmen teilte mit, im Rahmen der Insolvenz einen Neukredit in Höhe von mehr als drei Milliarden Dollar von einer von JPMorgan angeführten Bankengruppe sowie von früheren Kreditgebern erhalten zu haben. Dieser müsse vorrangig bedient werden. Diese Summe müsse noch vom Gericht genehmigt werden, hieß es. Der Kredit soll dem Unternehmen zufolge die Fortsetzung des Geschäftsbetriebs sicherstellen.

Die Mehrzahl der Läden sei weiterhin profitabel und setzten ihren Betrieb fort, teilte das Unternehmen mit. Die Gesellschaften in Europa, Asien und Australien seien "nicht Teil des derzeit in den USA und Kanada stattfindenden Restrukturierungsprozesses", hieß es aus der deutschen GmbH von Toys 'R' Us, die ihren Sitz in Köln hat. Demnach blieben auch die Bestellmöglichkeiten im Internet erhalten. Es gehe bei dem US-Verfahren "weder um eine Geschäftsauflösung noch um einen Konkurs nach deutschem Verständnis", hieß es weiter. Die Zahlungsfähigkeit der europäischen Gesellschaften sei demzufolge gesichert.

Toys 'R' Us war 2005 von Investoren um Bain und KRR übernommen worden. Sie hatten die Kette für 7,5 Milliarden Dollar gekauft und ihr Schulden aufgebürdet. Die 1948 gegründete Spielzeugkette beschäftigt weltweit etwa 64.000 Menschen. Die Gruppe hat 875 und damit rund die Hälfte der Filialen in den USA - wenn man den Kinderausstatter Babies 'R' Us mitrechnet. In Deutschland gibt es laut der Internetseite des Unternehmens 66 Läden.

ZEIT ONLINE, dpa, Reuters, sre