US-Militär
© DoD/ U.S. Air Force/ Staff Sgt. Jim Araos
Die Amerikaner suchen nach einem Vorwand, um ihre militärischen Aktivitäten auf Alaska und Hawaii vor russischen Beobachtern zu verheimlichen, wie Wladimir Korowin vom Zentrum für militärpolitische Studien der Moskauer Staatlichen Hochschule für internationale Beziehungen MGIMO berichtete.

Wie die Zeitung The Wall Street Journal zuvor schrieb, bereiten sich US-Behörden darauf vor, die Einführung von Einschränkungen für die Flüge von russischen Militärflugzeugen über dem Territorium der USA im Rahmen des Open-Skies-Vertrags anzukündigen. Es können Einschränkungen für Flüge über Alaska und Hawaii eingeführt werden. Nach Zeitungsangaben ist die Vorbereitung der Einschränkungen für die Flüge über den USA die Antwort der US-Behörden auf das Verbot des Kremls für Flüge über Kaliningrad. Im Rahmen des Open-Skies-Vertrags kann ein Aufklärungsflug bis zu 5500 Kilometern ausmachen, während Russland eine "Untergrenze" von 500 Kilometern über Kaliningrad einführte.

"Das ist alles eine Suche nach Vorwänden. Die Amerikaner wollen auf diese Weise ihre doppeldeutigen Handlungen vor uns verhehlen. Es gibt doch Dinge, die von Satelliten nicht genau aufgenommen werden können, die Flugzeuge haben deutlich mehr Möglichkeiten", so Korowin.

Ihm zufolge haben die Amerikaner etwas zu verheimlichen. Auf Alaska befinden sich ein Raketenabwehrstützpunkt und die Station HAARP, die etwas mit Klimawaffen zu tun haben soll. Auf Hawaii befindet sich ein Gelände, auf dem Raketenabwehrsysteme getestet werden.

"Der Open-Skies-Vertrag hat eine lange Geschichte. Vor etwa 25 Jahren zweifelte überhaupt niemand daran, dass er für die Amerikaner vorteilhafter ist. In der jetzigen Situation verstehen sie, dass es viele Fragen gibt, die sie gern abhaken möchten", so der Experte.

Dabei hob er hervor, dass im Vertrag die Mechanismen der Beobachtungen festgeschrieben sind, weshalb die Vorwürfe der USA gegen russische Militärs in Bezug auf die Sperrung des Gebiets Kaliningrad nicht überzeugend sind.

Der Open-Skies-Vertrag - der Vertrag über den Offenen Himmel - wurde am 24. März 1992 in Helsinki von Vertretern von 23 OSZE-Mitgliedsstaaten unterzeichnet. Russland ratifizierte den Vertrag im Mai 2001. Die Teilnehmer des Vertrags können gegenseitig Patrouillenflüge über Gebiete absolvieren, um die militärischen Aktivitäten zu kontrollieren.