Atomkraftwerk Belojarskaja
© Sputnik/ Presseamt des Belojarskaja Atomkraftwerks
Woher die erhöhten Strahlenwerte in Deutschland kommen, wissen die Fachleute nicht. Doch steht der Schuldige schon fest: Verstrahlte Schweine oder Süd-Ural - was Anderes kann es nicht sein.

Der Süd-Ural sei "mit hoher Wahrscheinlichkeit" die Quelle für die erhöhten Strahlenwerte in Mitteleuropa, teilt das Bundesamt für Strahlenschutz auf seiner Website mit.

Betroffen sind Deutschland und Österreich. Diese Länder haben das radioaktive Ruthenium-106 in der Luft nachgewiesen - in einer für den Menschen unbedenklichen Konzentration. Dieser Stoff wird ansonsten in der Krebstherapie angewandt, wie das Bundesamt ebenfalls mitteilt.

Sogleich waren auch die Nachbarländer östlich und westlich von Deutschland um die Reinheit ihrer Luft besorgt. Und natürlich die Ukraine. Dort wurde zwar 500 Mal weniger "gefährliches" Ruthenium in der Luft nachgewiesen als maximal zulässig, aber trotzdem...

Die wahre Ursache der erhöhten Messwerte in Deutschland und Österreich bleibt den Fachleuten indes unbekannt. Nur die Herkunft der Radioaktivität ist wohl derart offensichtlich, dass das Bundesamt für Strahlenschutz nicht einmal angibt, wie genau es diese ermittelt habe.

Anfangs hieß es, das Epizentrum der "Ruthenium-Wolke" soll sich 1.000 Kilometer östlich von Deutschland befunden haben - da kommen Russland oder die Ukraine in Betracht. Sogleich ging Kiew eifrig die verschiedenen Möglichkeiten durch. Was war es nun? Die Explosion im Munitionslager westlich von Kiew? Die Restspuren von Tschernobyl? Oder gar ein Unfall in einem aktiven Kernreaktor? Oder doch die verstrahlten Eber aus Schweden? Medien in der EU und der Ukraine hatten darüber berichtet.

Aber diese Optionen wurden baldigst verworfen: Es gebe kein Ruthenium in der Ukraine, lautet die offizielle Version. Und wenn es den Stoff gebe, dann nur in einer für den Menschen unbedenklichen Menge. Da kommt es ganz gelegen, dass das Bundesamt für Strahlenschutz seine Version mit dem Süd-Ural anbietet - auch wenn das Ruthenium deutlich mehr als 1.000 Kilometer zurücklegen müsste, um von dort nach Deutschland zu gelangen.

Kiew wird diese Version jedenfalls dankbar aufgreifen. Denn wenn Russland schon Schneestürme und Regengüsse auf die USA losschicken kann - wie die CIA mutmaßt -, dann muss es für die Russen doch ein Leichtes sein, das Bisschen Ruthenium zu versprühen, ohne das eigene Gebiet zu verseuchen.

In Kaliningrad, das auf allen Seiten von EU-Ländern umgeben ist, hat man jedenfalls keine Abweichungen von der Norm festgestellt. Vielleicht sind ja wirklich die radioaktiven Wildschweine an allem schuld?