Das Gericht der Region Fukushima urteilte am Dienstag, dass Regierung und Tepco eine Gesamtsumme von 498 Millionen Yen (ca. 3,75 Mio. Euro) zuzüglich Säumniszulagen an 2.907 Menschen bezahlen sollten, die die Katastrophe in Fukushima überlebt haben. Ein Seebeben vor der japanischen Küste hatte am 11. März 2011 einen Tsunami ausgelöst. In weiterer Folge fielen die Kühlfunktionen im Reaktor der Firma Tepco aus und es kam zu einer nuklearen Katastrophe. Auf der siebenstufigen INES-Skala wurde dieser Unfall als einer der Stufe 7 bewertet.
Ein erhebliches Maß an Mitschuld mit Blick auf das Ausmaß der Katastrophe sah das japanische Gericht auch bei der Regierung. Hätte diese die Firma Tepco rechtzeitig angewiesen, ihre Anlagen Tsunami-sicher zu machen, hätte Tepco kritische Instrumente gegen einen Reaktorunfall mit Blick auf mögliche Wasserschäden besser geschützt.
Der Richter Hideki Kanazawa:
Der Unfall, ausgelöst durch einen Totalausfall der Elektrizität, hätte vermieden werden können.55.000 Bürger können immer noch nicht in Heimat zurück
Die Kläger hatten gefordert, für jeden Monat entschädigt zu werden, in dem die Strahlenwerte ihrer Heimat über den normalen Werten lagen. Das Gericht wies diese Forderung aber zurück. Das Urteil setzte allerdings ein Zeichen dahingehend, dass weitere Kläger in den kommenden Jahren Tepco und die Regierung mit Klagen konfrontieren können. Bis jetzt hat das Unternehmen 7,6 Millionen Yen (etwa 57.275 Euro) an die Anwohner ausgezahlt. Derzeit sind noch 55.000 Fukushima-Bewohner sind als Evakuierte registriert und können nicht wieder in ihre Wohnstätten zurückkehren.
Ein Sprecher Tepcos zu der Entscheidung:
Wir entschuldigen uns abermals für die Störung und die Probleme, die der Fukushima-Daichii-Unfall mit sich brachte. Wir werden das Urteil evaluieren und eine Entscheidung hinsichtlich unserer Reaktion treffen.
Kommentar: Es ist zu hoffen, dass aus den zukünftigen Klagen dann etwas mehr zugunsten der Betroffenen herauskommt.