NASA-Wissenschaftler haben einen unsichtbaren, magnetischen Schweif hinter dem Roten Planeten entdeckt.
Mars Schweif
© Anil Rao/Univ. of Colorado/MAVEN/NASA GSFCKünstlerische Darstellung des Magenetschweifs.
Das ungewöhnliche Phänomen wurde von der Raumsonde MAVEN (Mars Atmosphere and Volatile Evolution Mission) aufgespürt, die seit dem 22. September 2014 im Rahmen des Mars-Scout-Programms der NASA die Atmosphäre des Roten Planeten erforscht.

Dieser magnetische Schweif soll durch die Auswirkungen der Sonnenwinde entstanden sein und könnte dazu beitragen, genauere Informationen darüber zu erhalten, auf welche Art und Weise der Mars seine Atmosphäre verlor. "Wir fanden heraus, dass der magnetische Schwanz oder Magnetschweif des Mars' einzigartig im Sonnensystem ist", wird NASA-Wissenschaftler Gina DiBraccio auf Science Alert zitiert. "Er ist nicht wie der Magnetschweif der Venus - einem Planeten ohne eigenes Magnetfeld - und auch nicht wie der unserer Erde, der von einem eigenen, im Innern erzeugten Magnetfeld umgeben ist. Stattdessen ist es eine Mischung aus beidem."

Wenn die Sonnenwinde, die eigene magnetische Felder besitzen, auf ein Magnetfeld in einer Marsregion treffen, das in entgegengesetzt gepolt ist, verursacht dies einen Effekt, der als Magnetische Wiederverbindung ((Magnetic Reconnection) bezeichnet wird. "Unser Modell hatte vorausgesagt, dass die Magnetische Wiederverbindung dazu führt, dass sich der Mars-Magnetschwanz um 45 Grad von der Richtung abdrehen müsste, aus der man das vom Sonnenwind transportierten Magnetfeld vermutet", erklärt DiBraccio. "Als wir diese Vorhersagen mit den MAVEN-Daten über die Richtungen der Mars- und Sonnenwind-Magnetfelder verglichen, stellten wir fest, dass sie sie sehr treffend übereinstimmen."