Islamistische Terroristen zünden eine Bombe in der afghanischen Hauptstadt, mehrere Polizisten sterben. Doch die Opfer haben anscheinend Schlimmeres verhindert.
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Bei einem Mordanschlag in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind mindestens 14 Menschen getötet worden. Ein Selbstmordattentäter habe am Donnerstagnachmittag versucht, in eine Versammlung von Unterstützern eines Provinz-Gouverneurs zu gelangen, sagte ein Sprecher des afghanischen Innenministeriums. Nachdem ihm der Zutritt verwehrt worden sei, habe er vor dem Eingang des Gebäudes eine Bombe gezündet. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) übernahm die Verantwortung für den Anschlag.

Die Explosion der Sprengstoffweste habe acht Polizisten und sechs Zivilisten getötet, erklärte die Polizei in Kabul. 18 weitere Menschen seien verletzt worden. Auf Bildern in sozialen Medien waren am Boden liegende Menschen zu sehen.

Der IS reklamierte den Anschlag über sein Internet-Sprachrohr Amak für sich. "Ein Märtyrer des Islamischen Staates zündet seine Sprengstoffweste bei einer Versammlung von Mitgliedern der Dschamiat-e-Islami-Partei im Zentrum von Kabul", hieß es in dem Bericht. Der Gouverneur Atta Mohammad Nur gilt als möglicher Kandidat der Partei für die kommende Präsidentenwahl.

Beim letzten großen IS-Anschlag in Kabul waren vor knapp vier Wochen mindestens 71 Menschen getötet worden. Ein Selbstmordattentäter hatte sich am 20. Oktober in einer Schiitenmoschee in die Luft gesprengt.

Schwere Explosion mit Toten auch am Donnerstag

Auch am Donnerstag hat eine schwere Explosion Kabul erschüttert. Mindestens zwei Menschen wurden getötet und fünf weitere verletzt, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur sagte. Die Explosion ereignete sich nach Angaben eines Polizeisprechers am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) vor einem Hochzeitssaal. Um welche Art von Explosion es sich gehandelt habe, sei noch unklar. Auf Bildern in sozialen Medien waren am Boden liegende Menschen zu sehen. Bislang hat niemand die Verantwortung für den Vorfall reklamiert.

dpa