Ex-US-Außenminister John Kerry hat bei einem Politik-Forum in Washington aus dem Nähkästchen geplaudert. So erzählte er, dass die Staatsführer Israels, Saudi-Arabiens und Ägyptens die USA unter Druck gesetzt hatten, den Iran vor dem Atomabkommen 2015 zu bombardieren.
Kampfjet
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Kerry, der den Vorsitz im Ausschuss für Außenbeziehungen des US-Senats führte, bevor er 2013 das diplomatische Korps der USA leitete, erinnerte an ein Treffen mit dem saudischen König Abdullah, dem ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak und dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu in seiner Zeit als Parlamentarier. Alle drei Führer setzten sich für militärische Schritte gegen den Iran ein.
Jeder von ihnen sagte zu mir: Du musst den Iran bombardieren, das ist das Einzige, was sie verstehen werden", führte der ehemalige Außenminister aus.
"Ich erinnere mich an das Gespräch mit Präsident Mubarak. Ich sah ihn an und sagte: Es ist leicht für dich, das zu sagen. Wir bombardieren sie und ich wette, Sie sind der Erste, der uns am nächsten Tag dafür kritisiert, dass wir es tun. Und er sagte: Natürlich, ha-ha-ha-ha-ha-ha-ha!", sagte Kerry. "Es war in vielerlei Hinsicht eine Falle. Aber was noch wichtiger ist, Premierminister Netanjahu hat sich wirklich für Schritte eingesetzt."

Es ist nicht ganz klar, wann die Treffen von Kerry mit den nahöstlichen Staatsführern stattfanden. Den Vorsitz im Ausschuss nahm Kerry 2009 auf. Mubarak wurde im Februar 2011 abgesetzt, während der saudische König Abdullah im Januar 2015 starb. Das Treffen musste zwischen 2009 und 2011 stattgefunden haben.


Kommentar: Interessant dass gerade Kerry diese Geheimnisse ausplaudert. Kerry war selbst kräftig damit beschäftigt gewissenlose Taten auszuüben als er noch in der Obama Administration war. Dennoch sind diese Aussagen interessant, da sie aufzeigen, dass Menschen ohne Gewissen sich auch gerne gegenseitig anschwärzen. Mehr über diese Menschen erfahren Sie hier:
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Kerry, der Teil eines Expertengremiums bei einem Forum zur Reduzierung der Kernwaffen in der Washington National Cathedral am Dienstag war, nutzte die Gelegenheit, um das Atomabkommen 2015 mit dem Iran öffentlich zu verteidigen. Als Teil der Obama-Administration verhandelte er das Abkommen mit dem Iran mit.

Der Nukleardeal, an dem auch Russland beteiligt war, schränkt die iranische Atomindustrie ein: im Gegenzug für die Aufhebung von Wirtschaftssanktionen der Vereinten Nationen, der USA und der EU gegen Teheran.

Kerry sagte, dass ohne das Abkommen Saudi-Arabien, die Türkei und Ägypten wahrscheinlich Atomwaffen auf eigene Faust entwickeln würden. Ein militärischer Konflikt mit dem Iran würde zu einer sehr wahrscheinlichen Möglichkeit werden.


Der ehemalige US-Spitzendiplomat kritisierte Präsident Donald Trump dafür, versucht zu haben, den Deal zu untergraben. Während des Wahlkampfes nannte der republikanische Kandidat die Vereinbarung wiederholt "ein schlechtes Geschäft" und drohte damit, das Nuklearabkommen nach der Wahl abzuschaffen.

"Das war ein eklatanter, allzu simpler politischer Appell an die amerikanische jüdische Gemeinde. Das ist alles, was es war, denn die meisten dieser Leute hatten das Abkommen nicht gelesen", kommentierte Kerry im Nachhinein. Er fügte hinzu, dass die Rhetorik des Präsidenten "das Wasser für die amerikanische Diplomatie verschmutzt" hat.

Trump hat sich seither geweigert, das Abkommen mit der Begründung zu rezertifizieren, dass die USA unverhältnismäßig wenig Nutzen daraus gezogen hätten. Die Aussagen aus dem Weißen Haus wurden von anderen Unterzeichnernationen kritisiert. Diese sind davon überzeugt, dass die neue Administration in Washington das weitreichende Abkommen kompromittieren will

Kerry warnte, dass Washington das Atomabkommen nicht als Geisel für andere Differenzen mit Teheran nehmen sollte, sei es die iranische Raketenentwicklung, die Beziehungen zur libanesischen Hisbollah oder zu den Houthi-Rebellen im Jemen.

Saudi-Arabien hat in jüngster Zeit bei zahlreichen Gelegenheiten gegen den Iran ausgeholt und sogar den Obersten Führer des Irans, Ajatollah Ali Chāmeneʾi, mit Adolf Hitler verglichen. Teheran schlug mit der Aussage zurück, dass Riad im Nahen Osten für Spannungen sorgt und "Kriege" verursacht.