Nachdem die Türkei mit ihren Streitkräften in das syrische Territorium einmarschiert ist "um Terroristen zu bekämpfen", hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die USA aufgefordert, sich aus der syrischen Stadt Manbidsch zurückzuziehen.
Militär
Die türkischen Streitkräfte seien bestrebt, die Stadt an ihre "wahren Besitzer" zurückzugeben, drohte Erdogan unverhohlen.
Am Dienstag erklärte Erdogan:
Bei einem Treffen der Parlamentsfraktion seiner regierenden AKP erklärte der türkische Präsident am Dienstag, dass "zahllose Terroristen" durch die jüngste türkische Offensive in Afrika "inaktiv gemacht" worden seien. Er versprach, dass die Operation weitergehen würde und spottete über Washingtons Kritikpunkte.
Wann werden sie damit fertig werden, dass wir diese Frage stellen, wann haben sie ihre Operationen in Afghanistan beendet? Wann haben sie ihre Operationen im Irak beendet? Es ist 18 Jahre her", sagte Erdogan.
Erdogan versprach auch eine Ausweitung des Verteidigungssektors und die Verringerung der Abhängigkeit von ausländischen Verteidigungssystemen.

In der vergangenen Woche erklärte der US-General Joseph Votel, Leiter des Zentralkommandos der Vereinigten Staaten:
[Das] ein Rückzug aus der strategisch wichtigen Stadt Manbidsch "nicht etwas ist, das wir in Betracht ziehen".
Zuvor forderte Ankara den Abzug der US-Streitkräfte aus der Stadt, die momentan von US-unterstützten kurdischen Gruppen gehalten wird.
Türkische Truppen rückten Ende Januar auf syrischem Territorium vor, um US-unterstützte Kurden aus der Stadt Afrin zu vertreiben. Erdogan hat zudem angedroht, dass die umstrittene Offensive mit dem Codenamen "Operation Olive Branch" bald auf "Terroristen" in Manbidsch, 100 Kilometer östlich von Afrin, ausgeweitet werden könnte.

Die türkische Offensive hat das ohnehin schon umstrittene Verhältnis zwischen Washington und Ankara zusätzlich belastet. Ein Sprecher des Weißen Hauses bemerkte vor kurzem, dass die Operation "das Risiko weiterer Konflikte zwischen türkischen und amerikanischen Streitkräften in Syrien" birgt.


Indes erklärte der stellvertretende türkische Premierminister Bekir Bozdag gegenüber dem amerikanischen Fernsehsender CNN:
[W]enn US-Truppen "Terroristenkleidung" tragen und sich unter den "Terroristen" der kurdischen YPG-Truppen befinden, die die türkischen Truppen angreifen, "besteht keine Chance, dass wir an diesem Punkt eine Unterscheidung treffen".

Er betonte, dass jeder, der Waffen trägt und an der Seite der YPG kämpft, "unser Ziel ist".
Beschwichtigend fügte Bozdag jedoch hinzu:
[Das] keine Seite eine offene Konfrontation will. Ankara hat klargestellt, dass die in der Region anwesenden US-Truppen sich von dem Ort fernhalten sollten, an dem die Türken operieren, und ihren kurdischen Verbündeten nicht helfen sollten, warnte er.

"Wir sagen klar und deutlich, dass wir unseren Verbündeten, die Vereinigten Staaten, nicht konfrontieren wollen. Ich bin sicher, dass sie der Türkei und den türkischen Streitkräften nicht gegenüberstehen wollen"
Zahlreiche Berichte sprechen für eine direkte Einmischung der US-Streitkräfte in der Region:
Es gibt zahlreiche Berichte, die darauf hindeuten, dass US-Sondereinsatzkräfte die Insignien kurdischer paramilitärischer Gruppen in Syrien verwenden. Im Mai letzten Jahres machte ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP eine Reihe von Bildern, die bewaffnete US-Spezialkräfte in Uniform und YPG-Abzeichen in einem Pickup-Truck mit einem Mk19-Granatwerfer zeigen. Die Türkei betrachtet die YPG als Ableger der PKK. Die Türkei und USA listen die PKK als terroristische Vereinigung.
Daraufhin behauptete das Pentagon:
[Das] es völlig normal sei, "Insignien und andere Erkennungszeichen der Partnerkräfte" zu tragen, um sich "in die Gemeinschaft einzufügen".
Völlig normal? Die Türkei ist verständlicherweise irritiert über diese Aussage.