Kosovo
Nach neuesten Angaben von Sputnik spitzt sich die Lage im Kosovo im Moment gefährlich zu. Behörden in Belgrad, der Hauptstadt Serbiens, sind außer sich, denn albanische Streitkräfte:
haben im Kosovo bei absoluter Untätigkeit der EU einen serbischen Minister de facto gekidnappt, wie die Zeitung "Wsgljad" am Mittwoch in ihrer Onlineausgabe schreibt.

~ Sputnik
Angesichts dieser Taten scheinen die Serben nun immer öfter für eine Truppeneinführung in diese Region zu plädieren:
und zwar nicht nur seitens Belgrads, sondern auch seitens Moskaus. De facto beginnt gerade ein neuer Kosovo-Krieg. Und es entsteht der Eindruck, dass man in Belgrad darauf gefasst ist.
Die Lage in der Region verschärft sich zusehends:
Die Situation im Norden des Kosovos hat sich dramatisch zugespitzt, als die albanischen Spezialkräfte den serbischen Minister für den Kosovo und Metochien, Marko Duric, festnahmen. In der Stadt Mitrovica, wo überwiegend Serben leben, klang das Alarmsignal, und die Menschen versammelten sich vor einer Brücke über den Fluss Ibar, um Barrikaden zu bauen.

Die Aktivisten blockierten mehrere Autobahnen mit Lastwagen. Städtische Schulen wurden geschlossen. In Krankenhäusern wurde der Ausnahmezustand ausgerufen. Schüsse sind vorerst nicht zu hören, aber die Menschen verlangen, nach Mitrovica (und in den ganzen Norden des Kosovos) serbische Truppen einzuführen.

~ Sputnik
Der Hintergrund der Anspannungen scheint 2013 in Brüssel verabschiedet worden zu sein:
Mit dem 2013 in Brüssel getroffenen Abkommen zwischen Belgrad und Pristina hatten sich die albanischen Behörden verpflichtet, innerhalb eines Jahres einen sogenannten Verband serbischer Munizipalitäten zu bilden, was de facto die Entstehung eines serbischen autonomen Gebiets bedeuten würde. Bisher wurde das jedoch nicht getan. Die kosovarische Partei "Serbische Liste" verlangt eine Beschleunigung dieses Prozesses und fordert von Belgrad, sich in die Situation intensiver einzumischen. In Belgrad bleibt man jedoch vorsichtig und plädiert für Kompromisse, was sich die kosovarischen Serben nicht gefallen lassen, die sich aggressive Rhetorik in Richtung Belgrads erlauben. Dessen Position sollte eine größere Delegation mit dem für den Kosovo zuständigen Minister Duric an der Spitze erläutern - bei einem speziellen Rundtischgespräch in Mitrovica.

~ Sputnik
Mehr zu den Details auf Sputnik. In der Zwischenzeit haben die Serben sich dazu entschlossen, Russland um Hilfe zu bitten:
Inzwischen appellieren die serbischen politischen Kreise im Kosovo direkt (also ohne Rücksicht auf Belgrad) an Russland. (Das russische Außenministerium reagierte übrigens sehr deutlich auf Marko Durics Festnahme in Mitrovica, während Brüssel die ganze Schuld Belgrad zuschob.) Das verärgert jedoch die Behörden in Belgrad, die jetzt ihre ganze Entschlossenheit zeigen müssen. Und die Situation könnte jederzeit außer Kontrolle geraten.

~ Sputnik