Im Gegensatz zu einigen anderen EU-Mitgliedsstaaten und NATO verbündeten Ländern unter der Schirmherrschaft der USA, hat sich Österreichs Kanzler Sebastian Kurz gegen die Ausweisung von russischen Diplomaten entschieden. Damit reiht sich Österreich in eine große Reihe an nicht westlichen Länder ein, die der glasklaren Skripal Propaganda-Kampagne skeptisch gegenüberstehen.
Sebastian Kurz
Österreichs Kanzler Sebastian Kurz hat gegenüber dem TV-Sender "Puls4" erklärt, warum Wien keine russischen Diplomaten ausgewiesen hat.

Der österreichische Bundeskanzler verwies darauf, dass Österreich als EU-Mitglied zusammen mit anderen Mitgliedstaaten der Gemeinschaft die Entscheidung unterstützt habe, den EU-Botschafter aus Moskau für Konsultationen nach Brüssel abzuberufen. Somit habe Wien seine Solidarität mit Großbritannien bekundet und Russland dafür verurteilt, dass es "aller Wahrscheinlichkeit nach für den Giftanschlag (auf den Ex-Doppelspion Sergej Skripal - Anm. d. Red.) verantwortlich ist".

Während sich einige EU-Staaten, "rund zwei Drittel", dazu entschlossen hätten, "russische Diplomaten aus ihren Ländern auszuweisen", habe "rund ein Drittel der Staaten", darunter auch Österreich, beschlossen, "dies nicht zu tun". Kurz verwies darauf, dass er diese Entscheidung zusammen mit der österreichischen Außenministerin getroffen habe, "weil wir traditionell gute Beziehungen zu Russland haben, weil wir ein neutrales Land sind" und weil Wien Sitz vieler internationaler Organisationen sei.

Zuvor hatte die österreichische Außenministerin Karin Kneissl erklärt, dass die Entscheidung Wiens über die Nichtausweisung der russischen Diplomaten "nichts mit eventuellen Ängsten vor russischen Gegenmaßnahmen" zu tun habe. Das Instrument der Diplomatenausweisung sei hierzulande immer "sehr sparsam" eingesetzt worden, diese Tradition werde fortgesetzt. Gerade in schwierigen Zeiten müsse man "Vermittler" sein und den Dialog aufrechterhalten.

~ Sputnik