Nachdem die angebliche Vergiftung der Skripals in den letzten Wochen für eine gigantische Propagandawelle gegen Russland gesorgt hat, in der die britische Regierung die zentrale Rolle eingenommen hat, gibt jetzt sogar der nationale Sicherheitsberater Großbritanniens offen zu, dass es immer noch keine Hinweise darauf gibt, wer die Skripals vergiftet hat.
Mark Sedwill
© AFP 2018 / Behrouz Mehri
Die Londoner Polizei hat trotz den anderslautenden Meldungen britischer Medien bisher nicht festgestellt, wer den russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal und dessen Tochter Julia im britischen Salisbury vergiftete. Das teilte am Dienstag der Nationale Sicherheitsberater Großbritanniens, Mark Sedwill, mit.

Auf die Frage eines Mitglieds des Verteidigungsausschusses des britischen House of Commons (Unterhaus), ob die Polizei die Täter festgestellt habe, antwortete Sedwill: "Bisher nicht".
Trotz der immer noch nicht vorhandenen Beweise haben die westlichen Medien unter Federführung der britischen Regierung prompt nach dem Anschlag auf die Skripals Russland die Schuld in die Schuhe geschoben. Daraufhin verglich der russische Außenminister Sergei Lawrow diese Vorgehensweise zu Recht mit der Gerichtsszene aus Alice im Wunderland, bei der die Königin zuerst die Strafe verhängen will, bevor dass Urteil gefällt ist.

Interessant ist auch, dass die Medien inzwischen den Fall Skripal totzuschweigen scheinen. Die Sau ist durchs Dorf getrieben, das Bild des bösen KGB-Russen in den Köpfen verankert, der Schaden angerichtet - wer interessiert sich dann noch für die Wahrheit, selbst wenn diese sogar öffentlich zugegeben wird?