El portavoz del Ministerio de Defensa ruso, Igor Konashenkov, durante una reunión con un grupo de militares del país.
Als das US-Militär im vergangenen Jahr aufgrund von Behauptungen eines Chemiewaffenangriffs auf Khan Sheikhoun einen syrischen Luftwaffenstützpunkt mit Marschflugkörpern angriff, haben viele Kommentatoren die naheliegenden Implikationen erkannt: Wenn in Zukunft sogenannte moderate Rebellen vom syrischen oder russischen Militär überwältigt werden würden, bräuchten die Terroristen lediglich einen weiteren "Chemiewaffenangriff" inszenieren und ihn über das Propagandanetzwerk der Weißhelme verbreiten. Und das würde als Ruf nach amerikanischer Luftunterstützung gelten.


Übersetzung:
#US#TRUMP hat soeben Jihadisten signalisiert, dass sie ihre Chancen auf dem Schlachtfeld verbessern können und mit Luftschlägen von amerikanischer Seite rechnen dürfen, wenn sie Chemiewaffen einsetzen und es den Syrern in die Schuhe schieben

- Steve Chovanec (@stevechovanec) April 7, 2017
Sogar Sprecher der US-Regierung haben gesagt, dass für jeden weiteren Chemiewaffenangriff automatisch Syrien und Russland verantwortlich gemacht würden. In der realen Welt nennt man so etwas einen Blankoscheck. Weil damit also jeder vermeintliche Chemiewaffenangriff automatisch den Syrern und Russen zugeschrieben und mit einem Marschflugkörperangriff auf syrische Stellungen beantwortet wird, haben die Feinde Syriens einen guten Grund, den Anschein zu vermitteln, dass Zivilisten einen Chemiewaffenangriff erlitten hätten. Da braucht man nur Eins und Eins zusammenzuzählen.


Übersetzung:
Jeder weitere Angriff auf die syrische Bevölkerung wird nicht nur Assad, sondern auch Russland & Iran zur Last gelegt, die ihn bei der Ermordung seiner Landsleute unterstützen.

- Nikki Haley (@nikkihaley) June 27, 2017
Am 13. März, weniger als einen Monat vor dem Vorfall in Duma, hat das russische Verteidigungsministerium vor genau diesem Szenario gewarnt. Nach dem angeblichen Angriff in Duma wurden zwei Zusammenstellungen von Videos veröffentlicht: Zum einen, wie anscheinend eine Vielzahl von Leichen in einer Behausung vorgefunden wurden, die angeblich das Resultat eines Chemiewaffenangriffs gewesen sein sollen; und zum anderen ein Video, auf dem Zivilisten und Kinder in einer medizinischen Einrichtung mit Wasser übergossen werden, nachdem sie angeblich mit besagter Chemikalie in Berührung gekommen sein sollen. Die Behauptungen lassen sich auf die Weißhelme sowie die Syrisch-Amerikanische Ärztekammer zurückführen (von denen beide enge Verbindungen zu den Jihadisten unterhalten, darunter Al-Kaida in Syrien). Sie behaupteten, dass 500 Menschen betroffen gewesen wären.

Für die Leichen, die in den ersten Videos zu sehen sind, gibt es keinerlei Beweise dafür, dass diese das Resultat eines Chemiewaffenangriffs wären. Tatsächlich hat die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (eine "Organisation", die für ihre Horror-Geschichten bekannt ist, die darauf abzielen, das syrische und russische Militär in ein schlechtes Licht zu rücken) berichtet, "dass sie den Einsatz von chemischen Waffen nicht bestätigen konnte". Stattdessen haben sie folgenden Bericht vorgelegt:
...zuverlässige Quellen haben gegenüber der Syrischen Beobachtungsstelle bestätigt, dass einige der Todesopfer und Verletzten Erstickung und Bewusstlosigkeit zum Opfer fielen, weil die Keller der Häuser in Folge des heftigen und langanhaltenden Beschusses der Stadt Duma demoliert wurden. Zudem hat die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte Stunden zuvor bekannt gegeben, dass 11 Menschen, darunter mindestens 5 Kinder, erstickt seien, nachdem ein Kampfflugzeug ein Gebiet nahe des alten Friedhofs in den nördlichen Außenbezirken Dumas in Ost-Ghuta bombardiert hatte.
Dabei scheint es sich um den Ort zu handeln, den die Weißhelme gefilmt haben. Zu dem anderen Video hat das russische Verteidigungsministerium glaubwürdige Angaben sowohl zur Herkunft als auch zum allgemeinen Hergang der Ereignisse gemacht, die auf Grundlage der bisherigen Daten und Widersprüche ein sinnvolles Gesamtbild ergeben. Generalmajor Igor Konashenkov sagte aus:
Das russische Verteidigungsministerium verfügt über stichhaltige Beweise für eine geplante Provokation, die am 7. April in Duma verübt wurde, um die Weltgemeinschaft zu täuschen. Sie zielte ursprünglich darauf ab, Raketenangriffe der USA auf Syrien zu provozieren. Es sei daran erinnert, dass eine Video-Aufnahme von verletzten Menschen, die angeblich in das Krankenhaus von Duma gebracht wurden, das zentrale 'Beweismittel' für all diese Vorwürfe darstellt, die von westlichen Ländern gemacht werden. Uns ist es allerdings gelungen, diejenigen aufzuspüren, die an diesen Filmaufnahmen teilgenommen haben und diese zu befragen. Heute wird ein Interview mit diesen Leuten veröffentlicht.

Bewohner von Duma erzählen, wie eine inszenierte Situation aufgezeichnet wurde, in welchen Episoden sie mitspielten und welche Rolle sie dabei hatten. Außerdem haben sie auf Aufnahmen hingewiesen, in denen sie zu sehen sind. Beide Teilnehmer haben einen Medizinabschluss und arbeiten in der Notaufnahme des Krankenhauses von Duma.

Den beiden zufolge hatte keiner der eingelieferten Patienten Verletzungen, die auf chemische Substanzen zurückzuführen sind. Während Zivilisten medizinisch versorgt wurden, stürmten einige unidentifizierte Personen in das Krankenhaus, von denen einige Videokameras dabei hatten. Diese Leute fingen an zu schreien und Panik zu verbreiten. Sie gingen dazu über, andere mit Wasser zu übergießen. Sie riefen, dass jeder hier im Krankenhaus einem Chemiewaffenangriff zum Opfer gefallen sei. Patienten und ihrer Angehörigen begannen damit, sich gegenseitig mit Wasser zu übergießen. Nachdem die ganze Aktion gefilmt war, zogen sich die unbekannten Personen umgehend zurück.

Wie man sehen kann, zeigen sich diese Syrer in dem Videomaterial. Es sei darauf hingewiesen, dass sie ihre Identität keineswegs verbergen. Wir haben es hier nicht mit irgendwelchen unpersönlichen Nachrichten in sozialen Netzwerken oder Stellungnahmen anonymer Aktivisten zu tun. Es ist nochmals zu betonen, dass es sich hierbei um Leute handelt, die direkt in diese Aufnahmen involviert wurden. In einer zivilisierten Welt sind das die Fakten und keine unbegründeten und unverantwortlichen Anschuldigungen, die mit dem Ziel verbreitet werden, anderen etwas anzuhängen und die Führerschaft anderer Länder in den Schmutz zu ziehen.

Earlier, Russia had made numerous warns on all levels about provocations of chemical weapons use organized by insurgents in the Eastern Ghouta. Today, there are other evidences at the disposal of the Russian military department, which testify to the direct participation of Great Britain in organizing this provocation in the Eastern Ghouta.

Zuvor hatte man von russischer Seite auf sämtlichen Ebenen mehrfach davor gewarnt, dass es in Ost-Ghuta zu von den Rebellen organisierten Provokationen durch den Gebrauch chemischer Waffen kommen könnte. Mittlerweile verfügt die militärische Dienststelle Russlands über weitere Beweise, die eine direkte Mittäterschaft Großbritanniens bei der Organisation dieser Provokation in Ost-Ghuta belegen.

Die russische Seite hat keinen Zweifel daran, dass vom 3. bis zum 6. April Repräsentanten der sogenannten Weißhelme von London dahingehend beeinflusst worden waren, die im Vorfeld geplante Provokation schnellstmöglich umzusetzen. Die Weißhelme erhielten die Information, dass Kämpfer der Jaysh al-Islam vorhatten, vom 3. bis zum 6. April eine Reihe schwerer Artillerieangriffe auf Damaskus zu verüben. Das sollte einen Gegenangriff der Regierungstruppen auslösen, den die Repräsentanten der Weißhelme dazu nutzen sollten, die besagten Provokationen mit angeblichen chemischen Waffen umzusetzen.
Die besagte Stelle der Befragung beginnt bei etwa 25:45 und endet bei 29:50. Sie zeigt die beiden medizinischen Mitarbeiter, wie sie aus ihrer Sicht die Geschehnisse im Krankenhaus schildern:


Vor dem Hintergrund, dass vor dem angeblichen Angriff am 7. April die Syrer und Russen den größten Teil Ost-Ghutas befreit hatten, macht das vollkommen Sinn. Duma war am Ende das einzige Gebiet, dass von der Terroristengruppe Jaish al-Islam besetzt blieb. Am 2. April haben sich 1100 Kämpfer mit Zustimmung der syrischen Armee aus Duma zurückgezogen. Evakuierungen folgten am 3. und 4. April. Zu dieser Zeit haben sich Jaish-al-Islam - Kommandeure noch immer geweigert, über ihre Evakuierung zu verhandeln (was zu einigen gemeldeten Exekutionen und mindestens einem Überläufer geführt hat, der sich der syrischen Regierung anschloss). Genau an diesem Tag hat Putin zusammen mit Erdogan eine Pressekonferenz abgehalten, in der er nochmal wiederholt hat, dass der russische Geheimdienst "unwiderlegbare Beweise" dafür habe, dass syrische Rebellen Chemieangriffe planten.

Weitere interne Auseinandersetzungen unter den Jaish al-Islam - Terroristen brachen am 5. April aus. Am 6. April zitierte das russische Verteidigungsministerium erneut Quellen, die eine geplante Provokation in Form eines Chemiewaffenangriffs nahelegen. Nachdem wiederholte Verhandlungen mit Jaish al-Islam fehlgeschlagen waren, unterzog die russische Luftwaffe deren Stellungen einem schweren Bombardement. Die syrische Armee begann, Duma zu stürmen, um es gewaltsam zurückzuerobern sowie ihre eigenen Luftangriffe zu starten. Die JAI-Terroristen beantworteten diesen Angriff mit Artilleriebeschuss von Wohngebieten in Damaskus, bei dem mindestens 16 Menschen verletzt und 1 Zivilist getötet wurde. Dieser Beschuss dauerte bis in die Morgenstunden des 7. Aprils an. Nachdem sich die Kämpfe die ganze Nacht hindurch fortgesetzt hatten, erklärte sich Jaish al-Islam bereit, die Verhandlungen fortzuführen (welche erfolgreich verliefen und in den nachfolgenden Tagen zur vollständigen Evakuierung Dumas führten). Am gleichen Tag verlautbarten die Weißhelme den fadenscheinigen und zynischen Vorwurf eines "Chemiewaffenangriffs".

Auch wenn die Ereignisse dieser Tage nicht so eindeutig sind, wie Konashenkov behauptet, ist die Logik dahinter dennoch einleuchtend: Selbst wenn die Verhandlungen fehlgeschlagen wären, hätte man die Offensive fortgesetzt. Dadurch wäre es erneut zu einem wahllosen Beschuss von Damaskus gekommen, was wiederum noch mehr Luftschläge auf Duma mit sich gebracht hätte. Vor diesem Hintergrund ist es für die Weißhelme ein Leichtes, einfach abzuwarten bis sich ein passender Kriegsschauplatz für einen inszenierten Chemiewaffenangriff anbietet und dort "Videobeweise" aufzuzeichnen, um amerikanische Luftunterstützung anzufordern.


Übersetzung:
Nochmals: Hier ist der Hauptbeweis für den angeblichen Chemiewaffenangriff in #Duma, auf den sich US-amerikanische, britische & französische Lügner berufen, um die Zerstörung Syriens zu rechtfertigen..!
Der besagte Erstickungstod einiger Bewohner wurde als Beweis für einen Chemiewaffenangriff herangezogen sowie auch die inszenierte Szene in dem örtlichen Krankenhaus, um den Anschein zu erwecken, dass zahlreiche Syrer dem Gift ausgesetzt gewesen wären, was in Wahrheit nicht der Fall war. Daraufhin haben praktisch alle westlichen Medien und die meisten Regierungen dieses Skript übernommen. Bislang hat sich jedoch daraus nichts weiter ergeben. Es scheint, dass Russland seine Präsenz in Syrien soweit gefestigt hat, dass die USA keinen weiteren Angriff riskieren können, ohne Gefahr zu laufen, einen Krieg mit Russland anzufangen.


Kommentar:

Wie sich inzwischen gezeigt hat, hielten solche Überlegungen die USA nicht davon ab, den angeblichen Chemiewaffenangriff in Duma mit einem großangelegten Luftangriff zu beantworten - allerdings mit mäßigem Erfolg. Einzelheiten zu den Ereignissen und Hintergründen werden in den folgenden englischsprachigen Artikeln beleuchtet:


Die Einflussnahme Großbritanniens sowohl in den Skripal-Fall als auch in die Duma-Provokationen ist bezeichnend. Vielleicht ist an der folgenden Geschichte mehr dran, als man glaubt: Die Syrische Armee verhaftet britische und andere westliche Kräfte, die mit terroristischen Gruppierungen in Ost-Ghuta kooperieren - Berichte vor Ort

Was noch bezeichnender ist, ist der Umstand, dass die "Wirklichkeit erschaffenden Mächte" allmählich die Oberhand verlieren. Obwohl die inszenierten Provokationen in Syrien und anderswo in der Vergangenheit funktioniert haben, könnte die offensichtliche Falschheit der jüngsten Behauptungen - zusammen mit den bedeutenden Rückschlägen durch Russland - ein Zeichen dafür sein, dass das einknickende und immer verzweifeltere anglo-amerikanische Imperium deutlich zu weit gegangen ist.