Nach Angaben der Zeitung Washington Post analysiert das US-Verteidigungsministerium gegenwärtig die "Kosten und Auswirkungen eines großangelegten Abzugs oder der Verlegung der in Deutschland stationierten amerikanischen Truppen."

Ramstein
Als Grund gibt das Blatt die "jüngsten Spannungen zwischen US-Präsident Donald Trump und Bundeskanzlerin Angela Merkel" an, auf Verweis einer "mit der Situation vertrauten Quelle".

Dass der eigentliche Hintergrund dieser Evaluation vielleicht in einem Bestreben des US-Präsidenten selbst liegt, die Kosten dieses Auslandseinsatzes zu berechnen und zu reduzieren, bestärkt sich durch die weiteren Details:
Zuvor habe Trump während eines Treffens mit militärischen und politischen Beratern sein Interesse an einem Abzug der US-Truppen aus Deutschland bekundet. Er sei über die Größe der US-Präsenz mit etwa 35.000 aktiven Soldaten verblüfft und soll sich beklagt haben, dass andere Nato-Staaten "nicht fair zur gemeinsamen Sicherheit beitragen oder genug für die Nato zahlen", so die Zeitung.

Ein Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats (NSC) erklärte, dass das Verteidigungsministerium dem NSC keinen Auftrag für die Analyse einer Neupositionierung der Truppen in Deutschland erteilt habe. Allerdings bewerte das Pentagon kontinuierlich die Einsätze der US-Truppen, deswegen seien solche "Analyseübungen nicht außerhalb der Norm".

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Die Analyse soll sich bisher auf interne Auslotungen verschiedener Möglichkeiten beschränken:
Laut den Worten anderer US-Beamter beschränkt sich die Analyse zurzeit auf eine interne Auslotung verschiedener Möglichkeiten.

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Erwartungsgemäß stellte das Pentagon durch seinen Sprecher Eric Pahon klar, dass jegliche möglichen Pläne eines vollständigen oder teilweisen Abzugs der US-Truppen aus Deutschland nicht existieren und bezeichnete "solche Kosten-Nutzen-Rechnungen als Routine".

Wie routinemäßig diese Kostenberechnung wirklich ist, bleibt dabei dennoch schleierhaft. Die Wahrscheinlichkeit ist gegeben, dass Trump hier die Finger im Spiel hat und es sich in Wirklichkeit nicht um eine routinemäßige Evaluierung handelt.
Er fügte hinzu, dass die USA "ihren Nato-Verbündeten und der Nato-Allianz uneingeschränkt verpflichtet" seien.

Mehreren Quellen zufolge hat das Pentagon möglicherweise diese Einschätzung vorgenommen, um den Wert der gegenwärtigen Dislozierung zu beweisen und Trump vom Zurückzug der Truppen abzuhalten.

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