Überschwemmung Pingtung
© AFP, Chao ChangÜberschwemmungen vor einer Schule in Pingtung.

Shanghai - Nach seinem Zerstörungszug auf den Philippinen und in Taiwan hat sich der Tropensturm "Nanmadol" Richtung China bewegt. In der südöstlichen Provinz Fujian wurden vorsichtshalber mehr als 44.000 Boote und Schiffe in die Häfen zurückgerufen und Dutzende Flüge abgesagt, wie chinesische Medien berichteten. Auf den Philippinen hatte das Unwetter mindestens 22 Menschen getötet, ein weiterer starb in Taiwan.

119.000 Fischer an Bord von mehr als 44.000 Booten und Schiffen wurden in die Häfen zurückbeordert, wie der staatliche chinesische Rundfunk berichtete. Der Sturm könne auch die Hochgeschwindigkeitszüge in der Region zwingen, ihr Tempo zu drosseln oder ihre Fahrt zu stoppen, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Auf drei Flughäfen in Fujian wurden Medienberichten zufolge mehr als 40 Flüge wegen des Unwetters abgesagt. In Fujians Nachbarprovinz Zhejiang brachten Rettungskräfte mehr als 20 Schulkinder und ihre Lehrer in Sicherheit, die von Hochwasser eingeschlossen worden waren.

"Nanmadol" war zwar am Montag von einem Taifun auf einen Tropensturm herabgestuft worden, erreichte nach Angaben des chinesischen Wetteramtes aber noch immer Windgeschwindigkeiten von bis zu 80 Kilometern pro Stunde. Ein Mitarbeiter des Wetteramts sagte dem Staatsfernsehen, der Sturm habe sich weiter abgeschwächt und sei langsamer geworden. Es wurde daher erwartet, dass er am Abend (Ortszeit) in Fujian auf Land trifft. Zunächst war dies für den Nachmittag vorausgesagt worden.

Durch "Nanmadol" waren auf den Philippinen nach jüngsten Angaben der Behörden mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen, zwölf weitere werden vermisst. Mehr als 43.000 Menschen waren weiter in Notunterkünften untergebracht.

Im Norden Taiwan wurde ein Motorradfahrer durch herabstürzende Trümmer getötet, als der Sturm mehrere Fenster eindrückte. In einem abgelegenen Dorf wurden mehr als 300 Bewohner durch Erdrutsche von der Außenwelt abgeschnitten. In beiden Ländern wurden zehntausende Menschen vor dem Unwetter in Sicherheit gebracht. Taiwan hatte dazu am Montag mehr als 50.000 Soldaten eingesetzt.

In der Nähe der Stadt Baguio im Norden der Philippinen kamen bei einem Erdrutsch auf einer riesigen Müllkippe mindestens drei Menschen ums Leben. Zudem werde ein Mensch vermisst, ein weiterer sei verletzt worden, sagte Olivia Luces vom Zivilschutz. Die örtlichen Behörden hätten daher beschlossen, die Müllkippe an einen geeigneteren Ort zu verlegen.

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