Nachdem im letzten Monat bekannt wurde, dass Russland die Summe der Staatsanleihen in US-Papieren innerhalb eines Monats von ursprünglich 96,1 Milliarden Dollar an US-Wertpapieren im März auf ungefähr die Hälfte massiv reduziert hatte, um Zitat "die Abhängigkeit von den USA zu reduzieren", ist Russland jetzt von Platz 22, den es nach diesem Abstoß belegte, nun aus der "Top-30-Liste der Top-Kreditgeber der Vereinigten Staaten ausgeschieden".
Gold
RT Deutsch hat sich jetzt die Mühe gemacht, russische Analysten über Hintergründe und Motive dieser Aktion näher zu befragen:
Hier gab es sowohl politische als auch wirtschaftliche Gründe. Die Zentralbank könnte gedacht haben, dass die sich in russischem Besitz befindenden US-Staatsanleihen wegen geopolitischer Spannungen eingefroren werden könnten. Die Regulierungsbehörde kündigte im Frühjahr an, ihre Reserven zu diversifizieren", sagte Schanna Kulakowa, Finanzberaterin bei TeleTrade.

~ RT Deutsch
Die Analysten gehen davon aus, dass Geld aus dem Verkauf der US-Anleihen stattdessen in chinesische Anleihen und Gold " reinvestiert werden könnte":
Gold ist ein Sachwert, der unter keinen Umständen vollständig abgeschrieben werden kann. In Zeiten globaler finanzieller oder politischer Krisen wird Gold viel nützlicher sein als Wertpapiere oder Bargeld",
unterstrich Kulakowa und merkte an, dass Gold von Zeit zu Zeit auch für Preisschwankungen anfällig sei.

Die Analystin stellte fest, dass Russlands Liquidation der eigenen US-Treasury-Bestände, einen Einfluss auf den US-Dollar habe.
China, der weltweit größte Inhaber der US-Staatsanleihen (etwa 1,2 Billionen US-Dollar), kann den US-Dollarkurs und die Rendite von US-Anleihen beeinflussen. Wenn Sie ein solches Volumen an Wertpapieren plötzlich auf den Markt werfen, dann wird der US-Dollarkurs erschüttert und die Rendite der Anleihe steigt", schloss sie.
Wladimir Rojankowski, Experte am Internationalen Finanzzentrum in Moskau, nannte einen weiteren Grund für den Rückzug Russlands aus den US-Anleihen:
Sie könnten von ausländischen Gerichten eingefroren werden, basierend auf den Ergebnissen von voreingenommenen/politisierten Gerichtsverfahren."
Der Analyst stellte außerdem fest, dass sich die Zinskurve der US-Treasuries verflacht, was die Anleihen weniger attraktiv für Investitionen macht. Eine abflachende Zinsstrukturkurve wird außerdem oft als Prädiktor für eine Rezession angesehen.

Rojankowski lobte den Schritt der russischen Zentralbank zur Diversifizierung, warnte aber davor, dass der Goldpreis auf dem Markt wie der Öl-Preis manipuliert werden könnte.
Im Falle eines weltweiten Rückgangs des Interesses großer Staatsanleger an US-Staatsanleihen erwarte ich einen Anstieg der spekulativen Aktivität bei Edelmetallen, um deren Marktbewertung künstlich zu senken", erklärte er abschließend.
~ RT Deutsch
In einem vor kurzem veröffentlichten Interview mit dem Investor und Firmeninhaber Peters Schiff geht der Kenner der Wirtschaft und Vorhersager der weltweiten Wirtschaftskrise von 2008 davon aus, dass 2008 erst der Anfang war und es in den nächsten zwei bis sechs Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit noch einen viel viel schlimmeren Zusammenbruch geben wird. Er rät dabei, in Gold zu investieren und auf Anleihen und Wertpapiere im Ausland zu setzen, die die Krise besser überstehen werden als die USA.

Anscheinend sieht nicht nur Schiff die drohende wirtschaftliche Gefahr, die sich in Amerika auf bisher ungeahnte Ausmaße gerade anbahnt und zu schlimmen Konsequenzen führen könnte für alle Länder, die in Amerika und den Dollar investieren.