Nikosia - Beim Vorgehen der syrischen Sicherheitskräfte gegen regierungskritische Demonstranten am ersten Tag der Feierlichkeiten zum Ende des Fastenmonats Ramadan sind nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten mindestens sieben Menschen getötet worden. Es habe in mehreren Städten des Landes Proteste gegeben, erklärten die örtlichen Koordinierungskomitees der Proteste. Sicherheitskräfte hätten in El Harra nahe der Protesthochburg Daraa vier Menschen getötet, zwei weitere im ebenfalls in der Provinz Daraa gelegenen Inchil und einen in der zentralsyrischen Stadt Homs.
karikatur, Ali Fersat
© Ali Fersat

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte, in El Harra seien drei Menschen getötet und neun weitere verletzt worden, als Sicherheitskräfte das Feuer auf die Teilnehmer einer "riesigen Demonstration" eröffnet hätten. Die Demonstranten hatten sich demnach nach den ersten Gebeten des Festes des Fastenbrechens, Eid el Fitr, versammelt.

Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton verurteilte "die brutale Repression" von Demonstranten und Regierungskritikern in Syrien scharf. "Alle diese Angriffe und die weit verbreitete Unterdrückung müssen unverzüglich enden, festgenommene Demonstranten müssen freigelassen und der Weg zur Erfüllung der berechtigten Hoffnungen der syrischen Bevölkerung frei gemacht werden", erklärte Ashton in Brüssel. Sie bekräftigte ihre "unmissverständliche Verurteilung" des Vorgehens der syrischen Regierung gegen die Oppositionsbewegung.

Ashton nannte das Schicksal des Karikaturisten Ali Fersat, der in der vergangenen Woche nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten von syrischen Sicherheitskräften und regierungstreuen Milizen zeitweilig verschleppt und misshandelt worden war. Der Fall sei nur ein Beispiel für die "weit verbreiteten Menschenrechtsverletzungen" in Syrien, sagte die EU-Außenbeauftragte. Viele "Aktivisten, unabhängige Denker und Verteidiger der Menschenrechte" seien Opfer "ähnlicher Akte der Barbarei und der Missachtung der Menschenrechte" wie Folter geworden. Zudem seien tausende Menschen ohne Anklage inhaftiert worden.

AFP