Naschen und Knabbern wird in Ungarn künftig teurer: Um die schlechten Essgewohnheiten ihrer Landsleute zu ändern, hat die ungarische Regierung eine Steuer auf besonders Salziges und Süßes eingeführt. Heimische Wurstspezialitäten sind von der Abgabe jedoch ausgenommen.
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© APKartoffel-Chips: Weniger Fett, Salz und Zucker sollen die Ungarn konsumieren

Budapest - Schlechte Nachrichten für Freunde ungesunder Snacks: In Ungarn ist eine umstrittene Steuer auf besonders salzige und süße Lebensmittel in Kraft getreten. Im Volksmund trägt sie bereits den Namen "Chips-Steuer". Die Abgaben sollen rund 74 Millionen Euro in die Staatskassen spülen und gelten in erster Linie für Knabbergebäck, für Energiedrinks und für Kuchen aus dem Supermarktregal.

Mit Hilfe der Steuer will die konservative Regierung von Viktor Orban die Ernährungsgewohnheiten ihrer Landsleute ändern, die zu viel Fett, Salz und Zucker zu sich nehmen. Ausgenommen von der Steuer sind allerdings - anders als zunächst geplant - ungarische Wurstspezialitäten wie Salami, Blutwurst und zahlreiche Speck-Variationen.

Doch nicht nur bei Liebhabern ungesunder Speisen ist die Chips-Steuer umstritten: Experten warnen vor möglichen wirtschaftlichen Folgen. Laut der Wirtschaftszeitung Vilaggazdasag rückte der deutsche Hersteller von Chio-Chips, Internsnack, wegen der Steuer bereits von seinen Plänen ab, eine neue Fabrik für Popcorn und Snacks in Ungarn zu bauen. Auch andere Hersteller könnten vor neuen Investitionen in Ungarn zurückschrecken, mahnen die Kritiker.

kra/AFP