Nach der Verpuffung im Bergwerk Teutschenthal sind zwei Menschen verletzt worden. Mehr als 30 Mitarbeiter hatten sich vorübergehend in einem Schutzraum in Sicherheit gebracht. Nun ermittelt die Polizei.

bergwerk teutschenthal
© Uwe Köhn
In der Bergbaugrube Teutschenthal in Sachsen-Anhalt sind zwei Menschen bei einer Verpuffung verletzt worden. Nach MDR-Informationen waren 38 Menschen in rund 700 Metern Tiefe unter Tage. Sie alle wurden von der Feuerwehr inzwischen gerettet, wie die Polizei Halle/Saale mitteilte. Inzwischen wurde Entwarnung gegeben.


Laut Polizei wurde ein 44-Jähriger schwer und ein 24-Jähriger leicht verletzt - beide erlitten einen Schock. Sie hätten selbstständig laufen können und seien ansprechbar gewesen.

Die Bergleute hatten sich dem Sprecher des Landesbergamts in Halle zufolge in zwei Schutzräumen in Sicherheit gebracht. Für die Grube gebe es spezielle Sicherungs- und Rettungsszenarien, sagte der Abteilungsleiter Bergbau im Landesamt für Geologie und Bergwesen, Uwe Schaar, in Halle. Feuerwehr und Rettungskräfte waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Die Polizei nahm Ermittlungen wegen fahrlässiger oder vorsätzlicher Körperverletzung auf.

Ursache für Verpuffung wird untersucht

Grund für die Verpuffung war nach ersten Erkenntnissen des Landesbergamtes ein explosives Gasgemisch, das sich gebildet hatte. Die Experten des Amts führen noch heute unter Tage, um mit den Untersuchungen zu beginnen, sagte Schaar. Die üblichen Arbeiten in der Grube würden so lange ruhen, bis die Ursache genau geklärt sei. Wie lange das dauern werde, sei noch unklar.


Das für die Verfüllung von Hohlräumen verwendete Material stamme zum Teil aus Müllverbrennungsanlagen, sagte Erik Fillinger, Geschäftsführer der Grube.

Kritik von Bürgerinitiative

Vertreter der Bürgerinitiative Teutschenthal erhoben Vorwürfe gegen das Landesamt für Geologie und Bergwesen. Dem MDR sagten sie, sie fühlten sich in ihrer Kritik an der Einlagerung von Industrieabfällen nicht ernstgenommen. Beim letzten Runden Tisch der Betreiber-Firma GTS im Oktober sei behauptet worden, der Bergbau sei sicher.

In der Grube Teutschenthal arbeiten laut Betreiber rund 100 Menschen. In den vergangenen 15 Jahren wurde das im Jahr 1982 stillgelegte Bergwerk umgebaut. Heute handelt es sich um ein sogenanntes Versatzbergwerk. Dort werden auf 14 Quadratkilometern Grundfläche mineralische Abfälle deponiert, um die Grube zu stabilisieren. Bis in die 1980er-Jahre wurden in Teutschenthal Kali und Steinsalze abgebaut.