In der Hackerbrücke ist am Freitagnachmittag ein Meridian-Ersatzzug entgleist. 100 Passagiere mussten in Sicherheit gebracht werden. Die Bergung des Zuges hat am Samstag begonnen.
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© Lino Mirgeler/dpa
München - Nach der Entgleisung zweier Waggons eines Regionalzugs am Freitag in München haben am Samstagmorgen die Bergungsarbeiten begonnen. Der Regionalzug war am Freitagnachmittag kurz nach dem Verlassen des Münchner Hauptbahnhofs an der Hackerbrücke entgleist.

Regionalzug entgleist: Bergungsarbeiten mit einem Kran

Die Deutsche Bahn hat einen Bergungskran angefordert, der in den frühen Morgenstunden am Samstag in München eingetroffen ist. Die eigentliche Bergung des Meridians ist bereits gestartet, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn gegenüber der AZ bestätigte: "Die Arbeiten haben gegen 7 Uhr begonnen. Der Bergungskran ist mittlerweile vor Ort." Am Zug und am Oberbau entstand laut Bundespolizei erheblicher Sachschaden.

Zuerst müssten die Oberleitungen angehoben werden, sagte der Bahn-Sprecher zu dem weiteren Vorgehen am Samstag. "Anschließend werden die Waggons beziehungsweise deren Laufwerke wieder zurück auf die Gleise gesetzt und der Zug abgeschleppt. Erst dann können wir feststellen, ob und wie stark Gleise und Weichen beschädigt sind." Die Arbeiten werden voraussichtlich bis in die Mittagsstunden dauern.

Zug in München entgleist: Ursache bislang nicht bekannt

Die Ursache war auch am Samstag zunächst noch unklar. Die Feuerwehr hatte den etwa 100 Fahrgästen über Leitern aus dem Zug geholfen und sie zum Holzkirchner Flügelbahnhof geleitet.

Zur Zahl der Verletzten gab es unterschiedliche Angaben: Die Deutsche Bahn teilte mit, es habe einen Leichtverletzten gegeben. Laut Feuerwehr erlitten fünf Menschen einen leichten Schock. Mehrere Krankenwagen waren ebenso wie Hubschrauber der Bundespolizei im Einsatz.

Blockierte Gleise - Behinderungen im Zugverkehr

Die blockierten Gleise haben auch am Samstag Auswirkungen auf den Zugverkehr: Einzelne Züge des Fernverkehrs beginnen oder enden laut Bahn in München Ost und halten nicht am Hauptbahnhof und umgekehrt. Auch im Regionalverkehr müssen Reisende mit Einschränkungen rechnen, wie die Bayerische Oberlandbahn mitteilte. Beispielsweise wende die Ostallgäu-Lechfeldbahn vorzeitig in München Pasing. Der Meridian verkehre nicht zwischen München Hauptbahnhof und München Ostbahnhof.

Meridian-Zug springt an Hackerbrücke aus den Gleisen

Nach Angaben eines Sprechers der Bundespolizei vom Freitag hatte sich der Unfall direkt an der Hackerbrücke ereignet, der Zug sprang dort aus den Schienen. Von den sieben Waggons seien an zweien im hinteren Teil Räder aus den Gleisen gesprungen, so der Sprecher nach ersten Erkenntnissen.

Ein Sprecher der Bayerischen Oberlandbahn, zu der der Meridian gehört, sagte, der entgleiste Zug sei kein eigenes Meridian-Fahrzeug, sondern ein Ersatzzug eines anderen Unternehmens. Dieser Ersatzzug fahre aber schon seit dem Frühjahr im Auftrag des Meridian, und bislang habe es keine Probleme gegeben.

AZ/dpa