Auf der Flucht vor Armut und Gewalt zieht es erneut Tausende Mittelamerikaner in Richtung USA. Doch Präsident Trump übte bereits in der Vergangenheit Druck auf seinen südlichen Nachbarn Mexiko aus. Sicherheitskräfte gehen nun mit Tränengas gegen die Migranten vor.
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© dpaMigranten versuchten, den Grenzfluss Rio Suchiate zwischen Guatemala und Mexiko zu überqueren.
An der Grenze zwischen Guatemala und Mexiko ist es erneut zu Zusammenstößen von Sicherheitskräften und Migranten aus Mittelamerika gekommen, die über Mexiko in die USA gelangen wollten. Medienberichten zufolge lösten die mexikanischen Grenzschützer eine Gruppe von mehreren Tausend Migranten auf und setzten dabei Tränengas ein. Die meisten von ihnen kehrten daraufhin um. Mehreren Hundert Menschen sei es aber gelungen, zu Fuß durch das seichte Wasser des Grenzflusses Río Suchiate auf die andere Seite zu gelangen.

Die mexikanische Einwanderungsbehörde teilte mit, rund 500 Menschen seien illegal über den Fluss in das Land eingedrungen. Die meisten von ihnen stammten aus Honduras. Mithilfe der Nationalgarde habe man 402 Menschen gerettet und in Behördeneinrichtungen gebracht, wo sie mit Nahrungsmitteln versorgt würden. Von dort würden sie gegebenenfalls in ihr Ursprungsland zurückgebracht. Weitere 58 Personen seien in den Wald geflohen. Nach ihnen werde gesucht, hieß es. 40 Migranten hätten sich entschlossen, an die Grenze zu Guatemala zurückzukehren.

Bereits am Wochenende hatten etliche Migranten aus Mittelamerika auf ihrem Weg in die USA versucht, die Grenze zwischen Guatemala und Mexiko mit Gewalt zu überwinden. Mexiko schloss wegen des Vorfalls bereits am Samstag vorübergehend die Grenze. Rund 1500 Zentralamerikaner wurden an der illegalen Einreise gehindert. Die Migranten gehören zu einer größeren Gruppe von etwa 3500 Menschen, die sich in den vergangenen Tagen in San Pedro Sula im Norden von Honduras versammelt hatten. Von dort brechen seither immer wieder Gruppen Richtung USA auf. Die vor allem aus Honduras stammenden Migranten fliehen vor Gewalt und Armut in dem zentralamerikanischen Land.

US-Präsident Donald Trump hatte Mexiko im vergangenen Jahr massiv unter Druck gesetzt, damit es Migranten auf dem Weg in die USA aufhält. Im Mai drohte er dem südlichen Nachbarn Strafzölle an. Mexiko entsandte schließlich 27.000 Soldaten an seine Grenzen und erlaubte den USA, 40.000 Asylsuchende zurück nach Mexiko zu schicken, solange deren Anträge bearbeitet werden.

Den ersten großen Flüchtlingstreck von Honduras in Richtung USA hatte es im Oktober 2018 gegeben, als rund 2000 Menschen durch Guatemala und Mexiko nordwärts zogen. Seither folgten mehrere ähnliche Aktionen. Trump entsandte als Reaktion 6000 Soldaten an die Grenze zu Mexiko und warnte vor einer "Invasion von Kriminellen".

Quelle: ntv.de, ftü/dpa/AFP