intelligent design
Das ist die entscheidende Frage, die ID [Intelligent Design, AdÜ] gegenüber der neodarwinistischen Behauptung aufwirft, der zufolge Leben durch Zufallsprozesse entstanden sei. An dieser Stelle möchte ich einige Gedanken über den Zusammenhang zwischen Informationen in Form von digitalen Codes und den Produkten anführen, die durch sie kodiert werden. Ich hoffe, damit die Argumente zu stärken, die sowohl für ID als auch, wie mir scheint, für die unausweichliche Teleologie in der Natur sprechen.

Wenn ein Zufallszahlengenerator so eingestellt worden wäre, dass er achtstellige Zahlen produziert, und er per Zufall die 87958007 ausspuckt, was zufällig meine Telefonnummer ist, hätte er dann Informationen erzeugt? Oder wenn eine präbiotische Suppe per Zufall ein funktionsfähiges Protein oder einen DNA-Strang, in dem ein Protein kodiert ist, produziert hätte (von der geringen Wahrscheinlichkeit solcher Vorkommnisse einmal abgesehen), wären dann daraus Informationen hervorgegangen?

Ich würde das verneinen.

Die spezifischen Sequenzen, die Informationen enthalten, wie beispielsweise Telefonnummern, können nur als Information in Relation zum Gesamtsystem definiert werden, dem sie angehören. Es muss ein Übersetzungssystem mit festgelegten Regeln geben, das entscheidet, welche Sequenzen Informationen enthalten und welche nicht.

Die Behauptung, dass Informationen in der DNA durch Zufall entstehen könnten, ist daher unsinnig. Eine funktionale Sequenz könnte erst dann als Information gelten, wenn ein vollständiges Regelwerk vorhanden ist, das bestimmte Sequenzen als funktionale Einheiten definiert und alle anderen als nicht-funktionales Kauderwelsch.

Ist es plausibel, die zufällige Entstehung von Information für wahrscheinlich zu halten, ohne die Übersetzung zu berücksichtigen, die sie überhapt erst als Information definiert?

Ein Zufallsprozess, der Information produziert, ist ein Oxymoron


Egal, wie viele Zahlen, die zufällig als Telefonnummern in Gebrauch sind, ein Zufallszahlengenerator ausspuckt: Dies wären trotzdem keine Telefonnummern, weil der Generator sie nicht unter dem Gesichtspunkt eines festgelegten Regelwerks ausgewählt hat. Gleichermaßen wären
zufällig in einer präbiotischen Suppe hervorgebrachte Proteine gar keine wirklichen Proteine, weil sie nicht in Bezug zum Übersetzungssystem hergestellt worden wären, das sie als Proteine definiert. Hinzu kommt, dass sie nicht für die Erfüllung einer spezifischen Aufgabe im Organismus erzeugt worden wären, für die sie vorgesehen sind.

Telefonnummern sind nur deshalb Telefonnummern, weil wir, die intelligenten Designer, die Regeln aufgestellt haben, die darüber entscheiden, unter welchen Bedingungen eine Ziffernfolge tatsächlich als Telefonnummer fungiert. Es macht keinen Sinn, über Informationen zu sprechen, die unabhängig von dem Übersetzungssystem sind, das sie überhaupt erst als solche definiert.

Wir erhalten keine Informationen ohne den Akt des Auswählens, eine Eigenschaft, die nur der intelligenten Vermittlung vorbehalten ist. Ein zufälliger Prozess, der Informationen erzeugt, ist daher ein oxymoronisches (oder einfach nur schwachsinniges) Konzept. Das Übersetzungssystem, das definiert, welche Sequenzen funktional sind, ist offensichtlich intelligent konzipiert, weil es das bewusste Auswählen von Parametern voraussetzt.

Die Verbindung zwischen Information und Produkt

Das Problem besteht nicht nur darin, dass es nicht genügend probabilistische Ressourcen gibt, um den DNA-Code durch Zufallsprozesse zu erzeugen, sondern auch darin, dass der DNA-Code ohne das Übersetzungssystem faktisch keine Information darstellt. Der Code wäre, ebenso wie das Übersetzungssystem, immer noch wertlos, wenn er nicht strikt an den letzten Teil des Gesamtsystems gekoppelt wäre - nämlich das Resultat selbst: den Organismus.

Letztendlich ist es das Endprodukt, das definiert, dass die Information, die die Grundlage für das Produkt darstellt, überhaupt erst als Information betrachtet werden kann.

Code-Übersetzung-Produkt


In einer modernen Autofabrik gibt es das dreiteilige Produktionssystem. Es besteht aus einem Computercode, den Maschinen (Robotern), die den Code in bestimmte Bewegungen übersetzen, und schließlich aus dem Auto selbst, welches das Endprodukt darstellt. Es ist naheliegend, dass die intelligenten Konstrukteure nicht mit den beiden ersten Elementen, dem Code und der Übersetzung, angefangen haben. Vielmehr war es das Endprodukt, das den intelligenten Designern zunächst vorschwebte. Der Code und die Übersetzungstools wurden in ihrer Entwicklung aufeinander abgestimmt, um die Idee eines Autos zu verwirklichen. Diese Idee war zunächst in der Vorstellung des intelligenten Designers verortet.

Daher würde ich behaupten, dass Informationen nur dann Informationen darstellen, wenn sie sich auf das Endprodukt beziehen. Zuallererst kommt die Idee (Logos), gefolgt von der Codierung und den Übersetzungswerkzeugen, die gleichzeitig zusammengefügt werden, um die Idee zu realisieren.

Ich denke, dass es vernünftig ist, davon auszugehen, dass Informationen notwendigerweise an ein Produkt gebunden sind, an eine Idee (Logos) oder an eine Botschaft und dass das Produkt zunächst immer im Bewusstsein des intelligenten Designers erscheint. Information kann daher nicht das Produkt eines geistlosen Prozesses sein.

Eine menschengemachte, industrielle Produktion zeichnet sich dadurch aus, dass zu Beginn das gewünschte Objekt klar vor Augen steht. Sobald die Idee entwickelt ist, werden Roboter gebaut, die das Objekt herstellen können, und schließlich wird die Codierung / Programmierung vorgenommen, welche die Maschine anleiten soll. Wichtig dabei ist, dass die Idee des Endprodukts an erster Stelle steht; gefolgt von der Übersetzung (der Maschinerie) mitsamt der Codierung.

Ein Code - das, was wir Information nennen - hat für sich allein genommen keine Bedeutung, weil er der Idee unterworfen ist. Ich würde behaupten, dass das Gleiche für Lebewesen gilt: dass nämlich der DNA-Code eingerichtet wurde, um eine Idee zu verwirklichen - sprich, ein Organismus, den der intelligente Designer bereits im Sinn hatte.

Feststellen, dass etwas nicht stimmt.

Es ist das Endprodukt, das bestimmt, ob eine Codesequenz eine ("korrekte") Information enthält oder nicht. Wenn Autos mit nur drei Rädern oder mit nur einem Scheinwerfer vom Band gehen, wird uns bewusst, dass mit der zugrunde liegenden Information etwas nicht stimmt. Das heißt, wir beurteilen, ob etwas als Information betrachtet werden kann, indem wir uns einfach das Endprodukt anschauen.

Der Materialist kann sich nicht der Tatsache entziehen, dass es eine natureigene Teleologie gibt. Sogar er oder sie wird bei Krankheit und Defekt feststellen, das mit dem Organismus etwas "nicht stimmt" und damit den übergeordneten Sinn und Zweck eines Organismus anerkennen müssen.

Wenn wir von Information sprechen, beginnt der Prozess immer mit einer Idee in der Vorstellung. Die Informationen, die zur Verwirklichung der Idee benötigt werden, werden durch die Idee definiert, nicht umgekehrt. Daher ist es unwahrscheinlich, dass Informationen durch hirnlose, natürliche Prozesse entstehen könnten, denn wir brauchen einen Verstand mit einer Idee, bevor wir überhaupt von Information sprechen können.


Da menschliche Ingenieure, die einzigen intelligenten Designer, die uns bekannt sind, auf die beschriebene Weise vorgehen und die Idee als ersten Schritt nehmen und die Übersetzung samt Codierung als zweiten Schritt, haben wir eine empirische Grundlage für die Annahme, dass das Leben das Produkt einer Idee ist, die sich zuvor im Verstand eines intelligenten Designers gebildet hat.

Zuerst kommt die Idee

In der menschlichen Technik beginnt man mit der Vorstellung des Endprodukts, zum Beispiel einem Auto. Dann werden die Maschinen eingerichtet, die das gewünschte Produkt herstellen können, und schließlich werden die Maschinen programmiert. Auch in der geschriebenen Sprache beginnt man mit dem Endprodukt, nämlich mit der Botschaft, die man vermitteln will, und dann erfolgt die "Programmierung" - die Abfolge von Buchstaben, die den im Voraus gewählten Regeln folgt. Es ist nicht möglich, Informationen getrennt von der Übersetzung und dem Endprodukt zu betrachten. Die drei Teile, Code-Übersetzung-Produkt, sind inhärent miteinander verbunden, wobei die Idee, das Produkt oder die Botschaft zuerst im Bewusstsein des intelligenten Designers entsteht.

Selbst wenn die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Protein in einer präbiotischen Suppe bildet, gegeben wäre, könnte man dennoch nicht von einem Protein sprechen, weil ein Protein erst durch seine Funktion im Endprodukt, dem Organismus, als solches definiert wird. Eine DNA-Sequenz kann nur dann als Information bezeichnet werden, wenn man den Organismus bereits im Blick hat. Deshalb macht es Sinn, dass am Anfang die Idee stand: Logos.

Fazit

Ich denke, meine Argumentation zeigt, dass der Idealismus richtig und der Materialismus falsch liegt, dass Zufallsprozesse keine Informationen produzieren können und dass ein Geist mit einer Idee das primäre Mittel ist, durch das alles entsteht. Man kann damit für das Intelligent Design und für die natureigene Teleologie argumentieren. Ich würde auch nicht zögern, es als Argument in einer theologischen Debatte anzuführen.