Ab dem 15. Juni dürfen alle Kinder in Brandenburg wieder in die Kita - Berlin folgt wenig später. Die Schulen starten nach den Sommerferien mit dem regulären Unterricht.
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Berlin und Brandenburg haben beschlossen, Kitas und Schulen wieder für eine reguläre Betreuung und für einen regulären Unterricht zu öffnen. Dies gaben die Bildungssenatorin von Berlin Sandra Scheeres (SPD) und ihre brandenburgische Kollegin Britta Ernst bekannt.

In Berlin soll der Vollbetrieb in allen Schularten und Jahrgangsstufen nach den Sommerferien am 7. August wieder möglich sein, die 1,50-Meter-Abstandsregelung soll dann wegfallen. Die Kitas sollen laut Scheeres bereits ab dem 22. Juni in den Regelbetrieb zurückkehren. "Damit sind wir einen Monat früher, als wir uns das eigentlich vorgenommen hatten", so die Senatorin.

Mindestabstand muss nicht mehr eingehalten werden

Für eine ähnliche Regelung hat sich das Land Brandenburg entschieden: Dort startet der Regelbetrieb in den Kitas ab dem 15. Juni. Laut Bildungsministerin Ernst würde der Rahmenhygieneplan angepasst, um die Rückkehr zum Normalbetrieb zu ermöglichen. Unter anderem fallen die Dokumentationspflicht und die Gruppenobergrenzen weg, so Ernst. Hygieneregeln werde es aber weiterhin geben.

Auch die Schulen in Brandenburg sollen zum Regelbetrieb zurückkehren: Ab dem 10. August, also nach den Sommerferien, werden sie wieder normal öffnen. Der Mindestabstand ist dann so wie in Berlin auch dort nicht mehr einzuhalten.

Zuvor hatte sich die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig (SPD), im RBB-Inforadio für ein Ende der Abstandsregel an Schulen ausgesprochen. Durch die geltende 1,50-Meter-Regel sei Unterricht nur mit halben oder noch kleineren Klassen möglich - weshalb Räume und Personal knapp würde. "Und deshalb ist es für uns wichtig, von dieser Abstandsregel wegzukommen, damit wir wieder im normalen Klassenverband unterrichten können", sagte die rheinland-pfälzische Bildungsministerin. Die Kinder und Jugendlichen hätten ein Recht darauf, in die Schule zu kommen und miteinander zu lernen.

In Niedersachsen sollen Kita-Kinder ab 22. Juni ebenfalls wieder bis hin zur normalen Stundenzahl betreut werden. Es könne aber zu Einschränkungen im zeitlichen Umfang kommen, sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am Dienstag in Hannover. Die Notbetreuung werde beendet und ein "Quasi-Regelbetrieb" aufgenommen, in der etwa Risikogruppen weiter besonders geschützt werden müssten. Umfangreiche Hygieneauflagen blieben bestehen. Die Kinder kämen in ihre alten Gruppen, könnten aber von weniger Erzieherinnen und Erziehern betreut werden als üblicherweise nötig.

Lehrerverbände haben Bedenken

Wichtig sei das Lüften in den Klassenzimmern, stabile Klassenverbände und ein Festhalten an den allgemeinen Hygieneregeln, so Hubig. Dann sei es ihren Expertinnen und Experten zufolge auch verantwortbar, auf die Abstandsregel zu verzichten, "so wie auch in der Öffentlichkeit ja an vielen anderen Stellen".

Lehrerverbände hatten hier allerdings Bedenken geäußert. Der Deutsche Lehrerverband plädierte für eine Maskenpflicht auch im Unterricht, der Philologenverband forderte zumindest zweimal wöchentlich Reihentests für alle Schülerinnen und Schüler und Lehrkräfte.


Kommentar: Zum Glück wurde dieser Schmarrn nicht durchgesetzt, die armen Kinder.


Auch in anderen Bundesländern kehren zumindest Grundschülerinnen und -schüler noch vor den Sommerferien bereits in den Klassenverband ohne Abstandsregeln zurück oder sind schon zurückgekehrt. Höhere Klassen und Grundschüler anderer Länder werden momentan noch geteilt und abwechselnd zu Hause und in der Schule unterrichtet. Die Kultusministerinnen und -minister der Länder hatten vereinbart, so schnell wie möglich wieder zum Normalbetrieb an den Schulen zurückzukehren, wenn das Infektionsgeschehen das zulässt.