Polizeiermittlung nach Schießerei in Einkaufszentrum Alabama
© Carol Robinson/The Birmingham NeHoover: Einsatzkräfte untersuchen den Ort einer Schießerei in einem Einkaufszentrum.
  • In einem Einkaufszentrum im US-Bundesstaat Alabama ist es am Freitagnachmittag zu Schüssen gekommen.
  • Dabei wurde ein achtjähriger Junge erschossen.
  • Drei weitere Menschen, darunter ein minderjähriges Mädchen, wurden mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.
Washington. Durch Schüsse in einem Einkaufszentrum in Hoover im US-Staat Alabama ist ein achtjähriger Junge getötet worden. Ein Mädchen und zwei Erwachsene seien verletzt worden und würden im Krankenhaus behandelt, teilte Polizeichef Nick Derzis am Freitagabend mit. Der Bürgermeister von Hoover, Frank Brocato, besuchte die Eltern des getöteten Jungen. "Das war eine sinnlose Tragödie und natürlich sind sie am Boden zerstört", erklärte er mit Blick auf das Geschehen und die Gefühle der Eltern. Er rief die Einwohner auf, für die Familie zu beten.

Nach den Schüssen am Nachmittag gab die Polizei zunächst kein Motiv an oder nannte Informationen zu Verdächtigen. Die Schüsse waren nahe dem Essensbereich in dem Einkaufszentrum Riverchase Galleria Mall gefallen. Eine Ladenmitarbeiterin in dem Einkaufszentrum, Annalisa Pope, sagte, sie habe es sechs oder sieben Mal knallen hören, und mutmaßlich aus jeder Richtung. "Es waren nicht nur ein oder zwei (Schüsse)", so Pope in einem Fernsehinterview des Senders WBMA. "Das hat mich so überrascht. Sie (die Schüsse) kamen und kamen." Das Ganze habe sich sehr unecht angefühlt. "Man erwartet nicht, dass so etwas aus dem Nichts kommt, an einem normalen Freitagnachmittag."

Einkaufszentrum wurde nach dem Vorfall geräumt

Die Shopping-Mall wurde nach dem Vorfall geräumt. Polizeichef Derzis sprach von einer tragischen Situation. Ein unschuldiges Kind sei zwischen die Fronten einer Auseinandersetzung von anderen geraten.

Das Einkaufszentrum in einem Vorort von Birmingham war 2018 der Schauplatz tödlicher Polizeischüsse auf einen bewaffneten Schwarzen. Der Beamte hatte ihn zuvor mit einer Person verwechselt, die in einen anderen Schusswaffenvorfall im Einkaufszentrum verwickelt gewesen war.

Der Fall um den 21-jährigen Emantic "EJ" Bradford Jr. löste eine Serie von Protesten an der Mall aus. Der Generalstaatsanwalt von Alabama sah von einer Anklage gegen den Polizisten ab und erklärte, dieser habe "unter jenen Umständen vernünftig" agiert. Die damalige Konfrontation dauerte etwa fünf Sekunden.

RND/dpa