Seit mehr als zehn Monaten bestimmt die Corona-Krise die Lage am österreichischen Arbeitsmarkt. Die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer hat Ende Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat um knapp 28 Prozent höher gelegen. Einer der Hauptgründe ist die Flaute im Wintertourismus.
leere straße
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520.919 Menschen waren arbeitslos gemeldet oder in Schulung, das sind um 113.047 mehr als vor einem Jahr. Erstmals gibt es im Winter 2020/2021 mehr als 500.000 Arbeitslose.

Der coronabedingte Höchststand war Mitte April mit 588.000 Jobsuchenden erreicht worden. Die Arbeitslosenquote belief sich im Dezember in Österreich laut Arbeitsmarktservice (AMS) auf 11 Prozent, das war um 2,5 Prozentpunkte höher als im Dezember 2019. Die Zahl der unselbstständig Beschäftigten ging im Vergleich zum Vorjahresmonat laut Prognose um 1,4 Prozent auf 3,716 Millionen zurück. Die Zahl der sofort verfügbaren Stellen schrumpfte um 22,7 Prozent auf 50.610. Die Zahl der Personen in Kurzarbeit ist im Vergleich zum Vormonat um 140.000 gestiegen. Derzeit befinden sich laut Arbeitsministerium 417.113 Menschen in Kurzarbeit.

Aschbacher: Arbeitsmarkt trotz Krise dynamisch"

Ende Dezember 2020 zeigt der fehlende Saisonstart im Wintertourismus deutliche Auswirkungen auf die krisenbedingte Arbeitslosigkeit", so Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) am Montag in einer Sendung. "Gemeinsam mit den saisonalen Effekten im Bau, die sich im üblichen Rahmen bewegen, ist die Situation am Arbeitsmarkt derzeit enorm herausfordernd", sagte die Arbeitsministerin. "Das seit Jahrzehnten schwierigste Jahr am Arbeitsmarkt verabschiedet sich mit auch wirklich schlechten Arbeitslosenzahlen", kommentierte AMS-Vorstand Johannes Kopf die aktuellen Zahlen. Der dritte Lockdown führe zu einer mehr als Verdopplung der Arbeitslosigkeit in Gastronomie und Tourismus gegenüber dem Vorjahr.