Während Bundeskanzlerin Angela Merkel den harten Lockdown-Kurs verteidigt, scheint das Gespräch mit Putin vor ein paar Wochen Früchte zu tragen. Merkel deutet Unterstützung für die Zulassung des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V an.
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Sie sagte, dass die Bundesregierung Russland vorgeschlagen habe, Russland bei der Zulassung des russischen Sputnik-V-Impfstoffes in der Europäischen Union durch das deutsche Paul-Ehrlich-Institut zu unterstützen. Über alle politischen Differenzen hinweg könne man dennoch während einer Pandemie in einem humanitären Bereich kooperieren. Sollte der russische Impfstoff zugelassen werden, könne man darüber sprechen, ihn etwa gemeinsam zu produzieren oder zu nutzen.

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Indes lässt das Pandemie-Geschehen nicht locker:
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat auf einer Pressekonferenz die Fortsetzung des Lockdowns in Deutschland verteidigt. Es ergebe sich derzeit ein sehr gespaltenes Bild, sagte sie am Donnerstag in Berlin. Zum einen gingen die Neuinfektionen endlich zurück. "Das zeigt, dass die harten Einschnitte, die die Menschen in Deutschland seit Wochen auf sich nehmen müssen, sich auszuzahlen beginnen. Und es zeigt im Grunde, dass die Mühe sich lohnt", sagte Merkel. Zugleich aber seien die täglichen Todeszahlen erschreckend hoch. "Das sind nicht einfach Zahlen, das sind Menschen, die in Einsamkeit gestorben sind, das sind Schicksale, das sind Familien, die um sie trauern", betonte die Kanzlerin.

Außerdem berge die Mutation des Virus eine große Gefahr. Alles deute darauf hin, dass das mutierte Virus um ein Vielfaches ansteckender sei als das bekannte. Die Ausbreitung dieser Mutation müsse so weit wie möglich verlangsamt werden. Wenn man jetzt warte, könne eine dritte, möglicherweise noch heftigere Welle der Pandemie vielleicht nicht verhindert werden, warnte Merkel. "Wir können das noch verhindern", betonte sie. "Es ist noch etwas Zeit, um der Gefahr, die in diesem mutierten Virus steckt, vorzubeugen."

Alle zusätzlichen Einschränkungen dienten der Vorsorge für das Land, für die Gesundheit der Bürger und auch Wirtschaft, Arbeitswelt und Kultur. "Alles dient dem Ziel, in diesem Jahr die Pandemie in den Griff zu bekommen und schließlich auch zu überwinden", betonte Merkel.

Zugleich äußerte sie ihr Verständnis für Unmut und Frustrationen in der COVID-19-Pandemie. "Diese Pandemie ist eine Jahrhundertkatastrophe im Sinne einer Naturkatastrophe. Diese Pandemie wird mit Recht von allen als eine Zumutung empfunden", sagte sie am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Berlin. Mit Blick auf die vielen Einschränkungen etwa für Familien, Kultur und Wirtschaft fügte sie hinzu: Es "wäre ganz verwunderlich, wenn da nicht wirklich auch die Geduld auf eine extrem harte Probe gestellt wird, und das ist uns doch auch bewusst". Der Winter zerre an den Nerven von allen.

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