Die Zeichentrickserie "SpongeBob Schwammkopf" führt bei Kindern bereits nach kurzer Zeit zu Aufmerksamkeits- und Lernproblemen. Das zeigt eine US-Studie.
SpongeBob
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Die Zeichentrickserie "SpongeBob" führt laut einer neuen US-Studie zu kurzzeitigen Aufmerksamkeits- und Lernproblemen bei Kindern. Wenn Vierjährige die Serie nur neun Minuten lang sehen, könnten diese Symptome bereits auftreten, heißt es in der Studie, die in der Zeitschrift Pediatrics veröffentlicht wurde.

Für die Studie mussten 60 Kinder entweder "SpongeBob" oder die ruhigere US-Zeichentrickserie "Caillou" ansehen und danach psychologische Funktionstests absolvieren. Die "SpongeBob"-Kinder schnitten deutlich schlechter ab.

Die Daten erschienen schlüssig, erklärten die Studienautoren. Angesichts der kleinen Testgruppe sollten die Ergebnisse aber vorsichtig interpretiert werden, hieß es.

Generell gilt: Kinder vor dem Alter von zwei Jahren sollten möglichst überhaupt nicht fernsehen. Auch die speziell angebotenen Kinder-DVDs beeinträchtigen die geistige Entwicklung der Kleinen, wie ein US-Experte nach der Auswertung von fast 80 Studien betont.

Wie wichtig diese Warnung ist, zeigt die Tatsache, dass allein in den USA neun von zehn Kleinkindern regelmäßig vor dem Fernseher sitzen. Dies liegt auch daran, dass Hersteller von Kinder-DVDs ihre Produkte aggressiv vermarkten. So geben einige Eltern an, ihre Kinder bewusst fernsehen zu lassen, weil dies gut für die Entwicklung des Gehirns sei.

Dem widerspricht Dimitri Christakis vom Kinderforschungszentrum in Seattle: "Keine Studie hat bisher gezeigt, dass das Fernsehen kleiner Kinder irgendeinen Nutzen bietet." Ganz im Gegenteil: Etliche Studien aus verschiedenen Ländern wiesen darauf hin, dass der Blick in die Röhre die sprachlichen Fähigkeiten beeinträchtige, die Gehirnleistung mindere und die Konzentrationsfähigkeit schädige.

Christakis vermutet, dass die Reizüberflutung durch die aufflackenden Bilder, die ständigen Perspektivwechsel und die schnellen Schnitte das sich entwickelnde Gehirn überfordert.

Zudem ersetze Fernsehen das Spielen des Kindes oder die Interaktion mit den Eltern. Diese verfolgen im übrigen durchaus auch eigene Interessen, wenn sie ihren Nachwuchs vor den Fernseher setzen: Manche Paare wollen damit auch einfach das Kind ruhig stellen, um Zeit für sich selbst zu haben.

dapd/ina