Putin-Carlson - Interview auf Laptop
© Sputnik ALEXANDER KRJASCHEWAuf dem Bild: Screenshot des Interviews von Wladimir Putin mit Tucker Carlson auf einem Laptop, 9. Februar 2024.
Russlands Außenamtssprecherin Maria Sacharowa findet, dass die Reaktion auf Wladimir Putins Interview mit Tucker Carlson seitens der USA Bände spricht. Die Diplomatin stellt Hysterie im Weißen Haus fest und wirft der US-Führung vor, die Meinungsvielfalt zu missachten.

Das zweistündige Interview von Russlands Staatschef Wladimir Putin mit dem US-Journalisten Tucker Carlson hat laut Maria Sacharowa die Verlogenheit der US-Führung aufgezeigt. Im Gespräch mit der Zeitung Iswestija bezeichnete die Sprecherin des russischen Außenministeriums die Reaktion des Weißen Hauses als "phänomenal". Es sei einfach kaum zu glauben, wie stark die Falschheit der US-Herangehensweisen zum Vorschein getreten sei.
"Sie haben einen Hysterie-Anfall gekriegt. Das Weiße Haus, das State Department und alle Mainstream-Medien schreien durcheinander nur eines: 'Schaut nicht!' Der US-Journalist darf kein Interview führen."
Mit einer solchen Herangehensweise durchkreuze Washington ein für alle Mal seine Versuche, sich selbst als Inbegriff der Moral sowie Eichmaß bei Menschenrechten, Demokratie und Redefreiheit darzustellen. Sacharowa erinnerte dabei an den Tod von Gonzalo Lira in einem ukrainischen Gefängnis. Der aus Chile stammende US-Journalist sei unter dem vom Weißen Haus finanzierten Regime in Kiew "zu Tode gefoltert" worden, sagte die Diplomatin. Dabei hätten die US-Behörden danach erklärt, sie hätten den Fall Lira nicht verfolgt.


Kommentar: Sie entlarven sich immer weiter selbst.


Sacharowa warf ferner den Journalisten-Verbänden in den USA vor, sich nur für die Pressefreiheit in Myanmar, China, Kuba und Venezuela zu interessieren. Die Diplomatin fragte, warum die US-Öffentlichkeit schweige, wenn ein US-Journalist an seiner beruflichen Tätigkeit gehindert werde. Als einzige Erklärung für die Ablehnung des Interviews, das Carlson mit Putin geführt hatte, nannte die russische Außenamtssprecherin die Tatsache, dass sein Inhalt dem Mainstream missfalle.
"Für die USA ist es umso schlimmer, da sie immer den Pluralismus gepredigt haben. Dabei ist die Meinungsvielfalt die Grundlage der Demokratie."
Die Diplomatin stellte gleichzeitig fest, dass es den USA nicht gelinge, auf die innere Situation in Russland Einfluss zu nehmen und ihre Interessen durchzusetzen. Dies mache sie am meisten wütend.

Der insbesondere unter den Republikanern beliebte US-Journalist Carlson war am 3. Februar in Russland eingetroffen, um den Kremlchef zu interviewen. Bereits im Vorfeld hatte seine Reise viel Kritik ausgelöst, vor allem im demokratischen Lager. Das zweistündige Interview mit Putin wurde am 9. Februar auf Elon Musks Plattform X (vormals Twitter) veröffentlicht. Schon 13 Stunden später sammelte das Video über 100 Millionen Views. 24 Stunden danach waren es mehr als 150 Millionen Views auf X und mehr als fünf Millionen Views auf YouTube. Der Großteil des Interviews war der Ukraine-Krise gewidmet.