Lange wurde auf den Einsatz der US-Kampfflugzeuge vom Typ F-16 gewartet. Nun war es so weit, endete aber anders als erhofft. Am Montag stiegen die Maschinen auf, um die Wellen an russischen Cruise-Missiles zu bekämpfen. Dabei ging eine F-16 verloren, mit dem Piloten Alexey Mes an Bord.
Widersprüchliche Erklärungen zur F-16
Offizielle Stellen behaupteten, es habe technische Probleme gegeben. Diese Information stieß sofort auf Misstrauen. Mes ist gestorben, bei technischen Problemen sollte es aber möglich sein, sich per Schleudersitz aus der Maschine zu katapultieren. Ukrainische Quellen, darunter die Abgeordnete Marjana Besuhla, haben eine andere Erklärung genannt. Nach ihren Informationen wurde die F-16 irrtümlich von der eigenen Luftabwehr erfasst und von einer Patriot-Batterie abgeschossen.
Kommentar: Der Ukraine fehlt fähiges Personal. Je länger der Krieg dauert, desto mehr Experten werden sterben. Aber der ukrainischen - nicht legitimen - Regierung ist das egal.
Besuhla wörtlich: "Nach meinen Informationen wurde die F-16 des ukrainischen Piloten (Geschwaderkommandant) Alexey "Moonfish" Mes aufgrund mangelnder Koordination zwischen den Einheiten von einem Patriot-Luftabwehrraketensystem abgeschossen." Das würde auch den Tod des Piloten erklären. Derartige Irrtümer geschehen. Dennoch bleibt der Vorfall rätselhaft. Die F-16 benutzt eine Freund-Feind-Erkennung. Bisher ging man davon aus, dass nur russische Drohnen und Marschflugkörper, aber keine Kampfjets über der Ukraine im Einsatz waren. Die Luftabwehr also davon ausgehen musste, dass es sich um einen eigenen Jet handelt. Vor seinem Tod soll "Moonfish" Mes drei Marschflugkörper und eine Drohne abgeschossen haben.
Kommentar: Solche Irrtümer sollte es nicht geben, wenn das Personal ordentlich ausgebildet ist.
Krieg entzaubert F-16-Mythos
In jedem Fall hat sich die ohnehin geringe Zahl von F-16 und ausgebildeten Piloten verringert. Von zehn Maschinen, die Kiew derzeit zur Verfügung stehen, sind nunmehr nur noch neun übrig. Zudem war "Moonfish" das Gesicht der begleitenden PR-Kampagne. Der Verlust des Flugzeugs demystifiziert die Lieferung der F-16 an die Ukraine. Die F-16 ist ein guter, einsatzfähiger Jet und moderner als die alten Mig-29 der Ukrainer. Die Maschine ist aber auf keinen Fall eine unbesiegbare Wunderwaffe. Ähnlich wie bei den Panzern westlicher Bauart muss bei einem Einsatz im Krieg immer mit Verlusten gerechnet werden.
Die Ukrainer wissen das offenbar. Die wenigen F-16 wurden nicht genutzt, um russisches Gebiet anzugreifen, wobei sie unweigerlich in den Bereich der feindlichen Luftverteidigung geraten. Die F-16 wurden zur Abwehr eingesetzt. Im Luftraum über der Ukraine müssen sie keine russischen Raketen fürchten. Um sie zu bekämpfen, müssten die Russen eigene Maschinen auf einen riskanten Einsatz schicken. Ihre Rolle, feindliche Marschflugkörper abzuschießen, stärkt die ukrainische Luftverteidigung, weil die schnellen Maschinen die Lücken der Bodensysteme abdecken können. Der Vorfall zeigt das Problem einer tröpfchenweisen Lieferung. Zehn beziehungsweise neun Maschinen sind viel zu wenig. Zwar wurden deutlich mehr F-16 zugesagt, aber auch sie werden nicht auf einen Schlag geliefert.
Kommentar: Wie oben bereits genannt, fehlt der Ukraine Piloten, die diese Maschinen auch richtig fliegen können. So etwas lernt man nicht in ein paar Wochen.
Leichtsinnige Video-Veröffentlichung
Neben dem Abschuss gab es im Zusammenhang mit den F-16 eine weitere Panne. In einem Videobericht wurden die Maschinen in einer Halle gezeigt, inklusive kurzer Außensequenz. Ein unverzeihlicher Fehler. In diesem Krieg wurden Gebäude bereits durch reine Innenaufnahmen identifiziert. Schon Details von Mauerwerk und Dachkonstruktion können Gebäude verraten. Die Russen sollen die Halle danach angegriffen haben. Es ist nicht bekannt, ob sich die Maschinen da noch in dem Gebäude befunden haben.
Kommentar: Sehr wahrscheinlich.