Westliche Medien und Politiker werfen Russland vor, im Rahmen einer hybriden Kriegsführung Unterwasserkabel in der Ostsee beschädigt zu haben. Die NATO hat daraufhin Patrouillen in der Ostsee verstärkt. Nun wird unter Berufung auf Quellen bei Geheimdiensten gemeldet, dass die Vorfälle keine Sabotage gewesen seien.
Baltic Sea Cables Cut
© Strategic Culture Foundation
Westliche Medien und Politiker fahren derzeit eine Kampagne, weil in der Ostsee einige Unterwasserkabel beschädigt wurden. Es gibt zwar keine Beweise, aber natürlich geben sie Russland die Schuld und es fallen Sätze wie, das könne ja kein Zufall sein, also müsse es Sabotage sein und dafür komme natürlich nur Russland in Frage.

Aufgrund dieser Hysterie hat die NATO angekündigt, ihre Patrouillen in der Ostsee massiv zu verstärken und es wurde bereits ein Tanker in internationalen Gewässern festgesetzt, der russisches Öl transportierte, was nach internationalem Seerecht illegal ist und den Tatbestand der Piraterie erfüllen könnte.

Mit solchen Maßnahmen riskieren die NATO-Staaten eine weitere Eskalation im Konflikt mit Russland, der sich zu einem bewaffneten Konflikt ausweiten könnte, wenn Russland wegen der Bedrohung für seinen Export beginnt, die Tanker von Kriegsschiffen eskortieren zu lassen.

Um das Thema der beschädigten Kabel zu verstehen, muss man sich fragen, wie wahrscheinlich Sabotage ist und dazu gehört die Frage, wie oft Unterseekabel pro Jahr beschädigt werden. Darüber hat die BBC, die nicht für "russische Propaganda" bekannt ist, im Oktober 2024 berichtet. In dem Artikel berichtete die BBC, dass es jedes Jahr 150 bis 200 solcher Beschädigungen gibt und dass das so normal ist, dass dafür weltweit in strategisch ausgesuchten Häfen eine ganze Flotte von speziellen Reparatur-Schiffen bereit steht. Die relevanten Passagen in dem BBC-Artikel lauteten:
"Jährlich kommt es zu 150 bis 200 Schäden im globalen Netzwerk. Wenn wir das also mit 1,4 Millionen km vergleichen, ist das nicht sehr viel, und wenn dieser Schaden auftritt, kann er größtenteils relativ schnell repariert werden." (...) Die meisten Fehler, die je nachdem, wo auf der Welt die Kabel liegen, zwischen 70 und 80 % schwanken, hängen mit unbeabsichtigten menschlichen Aktivitäten wie dem Werfen von Ankern oder dem Ziehen von Schleppnetzen zusammen, die an den Kabeln hängen bleiben, sagt Stephen Holden, Wartungsleiter für Europa, den Nahen Osten und Afrika bei Global Marine, einem Unterwasser-Ingenieurunternehmen, das Reparaturen an Unterwasserkabeln durchführt. Diese finden in der Regel in Tiefen von 200-300 m statt (aber die kommerzielle Fischerei dringt zunehmend in tiefere Gewässer vor - an einigen Stellen im Nordostatlantik auf 1.500 m) Nur 10-20 % der Fehler hängen mit Naturgefahren zusammen und betreffen häufiger Kabel, die sich an Orten abnutzen, an denen sie sich weltweit aufgrund von Strömungen an Felsen reiben, was zu sogenannten "Shunt-Fehlern" führt, sagt Holden. (...) Wenn ein Fehler festgestellt wird, wird ein Reparaturschiff entsandt. "Alle diese Schiffe werden strategisch so auf der ganzen Welt platziert, dass sie 10 bis 12 Tage von der Basis bis zum Hafen benötigen", sagt Mick McGovern, stellvertretender Vizepräsident für Marineoperationen bei Alcatel Submarine Networks."
Da die Ostsee eines der am dichtesten "verkabelten" Gewässer der Welt ist, sind zwei oder drei Kabelschäden pro Jahr in der Ostsee statistisch sogar wenig und es gab sie immer, sie waren früher aber nie Thema in den Medien.

Ob die anti-russische Hysterie die Berichte angefeuert hat, oder ob die Meldungen über angebliche russische Sabotage die anti-russische Hysterie anfeuern sollen, sei dahingestellt. Fakt ist, dass es erstens keine Beweise für russische Sabotage gibt und dass solche Vorfälle zweitens durchaus normal sind.

Nun hat die Washington Post unter Berufung auf Quellen in westlichen Geheimdiensten mitgeteilt, dass alles auf "normale" Unfälle hindeutet und nicht auf russische Sabotage. Um das anti-russische Narrativ trotzdem zu befeuern, hat die Washington Post ihren Artikel mit Aussagen von Vertretern anti-russischer Organisationen gespickt, die trotz der Aussage der Geheimdienste an der angeblichen russischen Täterschaft festhalten.

Ich habe den Artikel der Washington Post zur Information übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Unfälle und nicht russische Sabotage sind die Ursache für Schäden an Unterwasserkabeln, sagen Offizielle

Ein sich abzeichnender Konsens zwischen amerikanischen und europäischen Geheimdiensten meint, dass Unfälle die Ursache für die Schäden an den Energie- und Kommunikationsleitungen am Grund der Ostsee waren.

Lesen Sie den vollständigen Artikel hier.