Regierungstruppen in Sanaa
© dpaRegierungstruppen fahren durch die Straßen von Sanaa Patrouille.
Die Soldaten des jemenitischen Präsidenten Ali Abdallah Saleh greifen das Protestcamp in der Hauptstadt Sanaa an. Scharfschützen geben von Dächern Schüsse ab. Mindestens 17 Demonstranten werden getötet. Der ausgerufene Waffenstillstand zwischen Regierung und Opposition ist nur Makulatur.

Beim nächtlichen Angriff regierungstreuer Truppen auf ein Protestcamp in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa sind nach neuen Angaben mindestens 17 Menschen getötet worden. 54 Menschen seien beim gewaltsamen Vorgehen gegen die Demonstranten auf dem Platz des Wandels verletzt worden, sagten Ärzte. Zunächst war von lediglich fünf Toten die Rede gewesen.

Heftige Kämpfe gegen die Opposition

Soldaten von Präsident Ali Abdallah Saleh hatten den seit Monaten besetzten Platz nach Angaben von Augenzeugen und Ärzten in der Nacht attackiert. Scharfschützen hätten zudem Schüsse von Dächern abgegeben. Den Angaben zufolge versuchten die Truppen, den Platz zu stürmen. Dort sei es dann zu heftigen Kämpfen mit Einheiten des zur Opposition übergelaufenen Generals Ali Mohsen el Ahmar gekommen. Auch in anderen Teilen Sanaas gab es demnach heftige Gefechte.

Saleh war am Freitag nach mehr als dreimonatiger Abwesenheit überraschend aus Saudi-Arabien nach Sanaa zurückgekehrt. Er war dort nach einem Angriff auf seinen Präsidentenpalast behandelt worden. Nach seiner Rückkehr nach Sanaa rief der Präsident, der den Jemen seit 33 Jahren regiert, seine Anhänger und Gegner zu einem Waffenstillstand auf. Die Kämpfe hielten aber unvermindert an, am Freitag wurden 18 Menschen getötet.

AFP