Der französische Präsident Nicolas Sarkozy wird von der Karachi-Affäre eingeholt. Es geht um Schmiergelder und ein Waffen-Deal mit Pakistan.

2002 starben bei einem Attentat im pakistanischen Karachi 11 französische Ingenieure.

Die Angehörigen vermuten einen Racheakt, der mit dem Schmiergeld zusammenhängt, und wollen, dass alles ans Licht kommt.

Gegen Thierry Gaubert, einen Vertrauten von Sarkozy, wird derzeit ermittelt. Gaubert wird von seiner Ex-Frau belastet, sie berichtet von Geldkoffern aus der Schweiz.

Der ehemalige Innenminister Brice Hortefeux soll französischen Medien zufolge Gaubert per Telefon gewarnt haben mit den Worten: “Deine Ex-Frau packt aus.”

Problem: zu dem Zeitpunkt wußte noch nicht einmal der Richter des Falls von den Enthüllungen.

Der Anwalt der Familien der in Karachi getöteten Ingenieure klagt nun, dass Hortefeux den Richter bei seiner Arbeit behindert und gegen das Strafrecht verstoßen hat.

Sarkozy zufolge sind die gegen ihn erhobenen Vorwürfe nichts weiter als Verleumdungen.

In die verworrene Karachi-Affäre ist fast jeder konservative, französische Politiker verwickelt, der Rang und Namen hat.

Sarkozy war 1995 Sprecher von Edouard Balladur. Illegale Gelder aus den Waffengeschäften mit Pakistan sollen damals die Präsidentschaftswahlkampagne von Balladur zum Teil finanziert haben. Balladur verlor die Wahl gegen Chirac.

Chirac soll dann die Schmiergeldzahlungen nach Pakistan eingestellt haben, um seine politischen Feinde, also Balladur, finanziell auszutrocknen.

Bezahlt für die politischen Klüngeleien haben die 11 getöteten Ingenieure in Karachi, so Experten.