Die Menschen haben eine engere Verwandtschaft mit den Schimpansen als mit den Gorillas. Erkennbar ist dies durch Muskelstellen am Oberschenkel. Das geht aus einer Studie eines Forschers der Universität Zürich hervor, wie die Hochschule am Dienstag mitteilte.
Schimpansen
© KeystoneZoobesucher in Gossau habens schon lange gewusst: Schimpansen essen sogar Gelati (Archiv).

Zürich. - Beim Menschen und beim Schimpansen seien Muskelansatzstellen am Oberschenkel ähnlich ausgebildet. Beim Gorilla seien die Knochen dagegen anders geformt, obwohl er sich ähnlich fortbewege wie der Schimpanse, heisst es in der Mitteilung weiter.

Der Mensch und der Schimpanse seien aus Sicht der Evolution somit etwa so verwandt wie Geschwister. Menschen und Gorillas dagegen dürften eher Cousins und Cousinen sein. Die Oberschenkelknochen sind gemäss den Forschern für die Fortbewegung entscheidend.

Die Ergebnisse stammen aus einer Analyse von Naoki Morimoto, Doktorand am Anthropologischen Institut der Uni Zürich, und dem Team um die Forscher Christoph Zollikofer und Marcia Ponce de Léon. Die Studie erschien in der Fachzeitschrift Anatomical Record.

Seine Erkenntnisse gewann das Forscherteam aus hochauflösenden tomographischen Daten. Die wertvollen Menschenaffenkörper würden heute nicht mehr mit dem Messer seziert, sondern virtuell am Computerbildschirm präpariert und analysiert. Dies habe den Vorteil, dass mehrere Forschende am selben Material arbeiten könnten, ohne es dabei zu zerstören. (sda)

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