Vanessa Hessler, das Gesicht der Werbekampagne des Telefonanbieters "Alice", hat ihre Beziehung zu Gaddafi-Sohn Mutassim offenbart. Nun wird ihr Rauswurf geprüft.
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© pa/dpa (2)/Britta Pedersen, Yuri MashkovVier Jahre waren das Model und der Diktatoren-Sohn: Vanessa Hessler und Mutassim Gaddafi

Die Werbe-Schönheit Vanessa Hessler muss wegen ihrer Liebe zum getöteten Gaddafi-Sohn Mutassim um ihren Reklamejob beim Telefonanbieter „Alice“ bangen. Dessen Mutterkonzern Telefonica prüft, ob das 23 Jahre alte Model weiter für „Alice“ werben darf. Hessler hatte der italienischen Zeitschrift Diva e Donna (1. November) ihre lange Beziehung zu Mutassim Gaddafi offenbart.

„Das war eine leidenschaftliche Geschichte, wir sind vier Jahre lang zusammen gewesen“, sagte das italo-amerikanische Topmodel. Der Sohn des libyschen Ex-Diktators Muammar al-Gaddafi war am 20. Oktober 2011 in den Bürgerkriegswirren ums Leben gekommen. „In diesem Moment widert mich alles an, außer Libyen“, erzählte das blonde Fotomodell der Zeitschrift von ihren Gefühlen nach dem Tod des Gaddafi-Sohnes.

„Ich mag nicht daran denken, dass es wahr ist. Es ist alles sehr traurig“, fügte sie hinzu. Die Gaddafi-Familie sei auch nicht so gewesen, wie sie dargestellt werde, sie habe „normale Menschen“ getroffen. „Wir - Frankreich und Großbritannien - haben die Rebellen finanziert. Die Leute wissen nicht, was sie tun“, meinte Hessler zur Verteidigung des Gaddafi-Clans und ihres toten Ex-Liebhabers.

Telefonica erwartet nun eine Distanzierung des Mannequins von diesen Aussagen, wie Unternehmenssprecher Albert Fetsch am Sonntag sagte. Es handele sich um Hesslers private Aussagen, die in keiner Weise der Position des Unternehmens entsprechen. Zu einer Weiterbeschäftigung des Models für Telefonica könne er noch nichts sagen, „alles ist in Prüfung“.

Hessler, die in diesen Tagen im italienischen RAI-Fernsehen als ein modernes Aschenputtel zu sehen sein wird, will nicht mehr von ihren libyschen Erfahrungen sprechen, „es tut mir zu sehr weh“. Das libysche Volk sei ihr weder besonders arm noch sonderlich fanatisch vorgekommen. „Man muss nicht alles glauben, was so gesagt wird“, meinte sie. Libyens Schicksal liege ihr jedenfalls sehr am Herzen.

dpa/sei