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© NASA/JPL-Caltech/T. Pyle (SSC), Bild13Dr. Alexander Krivov vor einem Weltraumfoto. Er hält ein winziges Stückchen Meteorit, so ähnlich wie dieses Bruchstück sieht Sternenstaub aus
Thüringen - Jenaer Astronomen haben die Nadel im Heuhaufen gefunden. In zwei fernen Planetensystemen entdeckten Professor Alexander Krivov (49) und seine Kollegen von der Friedrich Schiller-Uni Sternenstaub. Die beiden Systeme sind ebenso alt wie unser Sonnensystem, aber hunderte von Lichtjahren von uns entfernt.

Krivov: „Sternenstaub kündet im Weltall von gewaltigen Kollisionen. Der Staub entsteht, wenn riesige Materialbrocken, wie etwa Asteroiden, zusammenstoßen und dabei zertrümmert werden.“ Der jetzt entdeckte Sternenstaub in den Sternbildern Luchs und Drache ist unglaublich weit weg.

Krivov: „Wenn man beachtet, dass sich das Licht im All mit rund einer Milliarde Kilometern pro Stunde ausbreitet, ist das Licht, das wir heute auf den Fotos sehen, um 1160 entstanden.“ Um den Sternenstaub aufzuspüren, werteten die Astronomen Daten eines Weltraumteleskops aus, das wie ein Wärmedetektor wirkt.

Krivov: „Der Staub wird von dem Stern erwärmt und strahlt so Wärme ab. Misst das Teleskop mehr Wärme als von dem Stern zu erwarten war, ist das für uns ein klares Indiz für Sternenstaub.“ Die Jenaer Forscher werteten die Daten von 52 Sonnensystemen aus, nur bei zwei fanden sie den Sternenstaub. Klingt einfach, ist es aber nicht.

Krivov: „Das ist in etwa so, als würde man von Jena aus mit einem Wärmedetektor eine 130 Grad kalte Kugel Eis zwischen Erde und Mond aufspüren.