Brüssel - Raucher haben schwere Zeiten vor sich: Aus Brüssel bläst ihnen heftiger Gegenwind ins Gesicht. Die EU verschärft ihren Kampf gegen Nikotin und Alkoholmissbrauch.
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© dpaSolche Bilder in der Öffentlichkeit sollen endgültig der Vergangenheit angehören, wenn es nach der EU geht: Sie will das Rauchen auf die eigenen vier Wände beschränken.

Außerdem sind weitere Schritte gegen Übergewicht und die wachsende Zahl der Krebserkrankungen geplant. Dies geht aus dem Aktionsprogramm „Gesundheit und wirtschaftliches Wachstum“ hervor, das in Brüssel vorgelegt wurde und die Leitlinie für die europäische Gesundheitspolitik von 2014 bis 2020 sein wird. „Die Menschen sollen ihr volles Potenzial ausschöpfen und eine Schlüsselrolle in der Gesellschaft sowie der Wirtschaft spielen können“, sagte EU-Gesundheitskommissar John Dalli bei der Vorlage. Knapp die Hälfte der dann zur Verfügung stehenden Mittel will er den Mitgliedstaaten überlassen, um ihre Gesundheitssysteme effizienter zu machen. Dazu zählen auch neue Netzwerke zur Wirksamkeit von Gesundheitstechnologien. Arzneimittel, Medizinprodukte und Präventionsmaßnahmen will die Kommission erforschen lassen, um herauszufinden, was wie am besten anwendbar ist.

Früherkennung bei Krebs

Ein weiterer Schwerpunkt ist der Krebsforschung gewidmet. Hier müsse die Früherkennung verbessert werden, um die Erkrankungen noch früher erkennen und behandeln zu können, hieß es in Brüssel. Bewährte Verfahren sollten EU-weit systematischer ausgetauscht und verfügbar gemacht werden. Das Gleiche gilt auch für den Umgang mit so genannten seltenen Krankheiten, von denen nur ein vergleichsweise kleiner Kreis von Patienten betroffen ist. Da die Medizin aber immer weitere Fortschritte mache und früher gleiche Erkrankungen heute besser differenzieren könne, steige die Zahl der seltenen Krankheiten deutlich an, sagte der Kommissar.

Beim Kampf gegen Nikotin will die Kommission nun offenbar aufs Ganze gehen. Ihr Ziel: Der blaue Dunst soll auf dem öffentlichen Bereich vollständig verschwinden. Wer qualmen möchte, wird dies wohl künftig nur noch im privaten Umfeld tun können. Gleichzeitig verspricht man sich in Brüssel viel von der Mitte des Jahres gestarteten neuen Kampagne gegen das Rauchen, in der vor allem ehemalige Tabakkonsumenten von ihren Erfahrungen berichten.