Frauen, die regelmäßig Reis essen, setzen sich möglicherweise der Gefahr aus, so viel der giftigen Substanz Arsen zu sich zu nehmen, dass es sich schädlich auf die Gesundheit auswirkt. Besonders ungeborenen Säuglingen im Mutterleib bekommt das Gift nicht gut.
Reiskörner
© dapd/Joern PollexDie Untersuchungen ergaben, dass bereits eine halbe Tasse Reis am Tag zu einer überhöhten Arsenbelastung führt.
Forscher stellten fest, dass sich im Urin von Frauen besonders viel Arsen befindet, wenn sie durchschnittlich eine halbe Tasse gekochten Reis am Tag aßen. Die Studie wurde von US-Forschern an 229 schwangeren Frauen in den USA durchgeführt. Nicht nur schwangere Frauen schadeten so ihrem Baby sondern auch Menschen mit Zöliakie, die krankheitsbedingt besonders viele Reisprodukte essen.

Grenzwerte für Lebensmittel sind erforderlich

Trinkwasser galt bisher als potenzielle Quelle von Arsenansammlungen. Nun wird langsam bekannt, dass auch Lebensmittel das Gift enthalten können. Das beschreiben Diane Gilbert-Diamond von der Dartmouth Medical School in Hanover und ihre Kollegen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO setzte bereits Grenzwerte für Arsen in Trinkwasser. Demnach sollten höchsten zehn Mikrogramm Arsen pro Liter enthalten sein. Die Grenzwerte für Reise müssten nun sobald wie möglich ermittelt werden.

Das Gift wird aus dem Boden aufgenommen

Die Reispflanze speichert das Schwermetall aus dem Boden unter anderem in ihrem Samen, dem Reiskorn. Die Verseuchung mit Arsen schwankt je nach Anbaugebiet und Reissorte. Aus dem Grund ist es nicht einfach, die genaue Belastung für Verbraucher zu ermitteln, erklären die Forscher. In der nun durchgeführten Studie verglichen die Forscher die Arsenbelastung im Urin der Frauen. Über die ausgeschiedene Menge konnten die Wissenschaftler dann den aufgenommenen Arsengehalt ermitteln. "Basierend auf dem gemessenen Arsenwert war bereits eine halbe Tasse Reis pro Tag ausreichend, um ähnlich hohe Arsenbelastungen zu ergeben, wie das Trinken eines Liters Wasser mit zehn Mikrogramm Arsen - dem Grenzwert der WHO", sagten die Studienleiter wie fokus.de am Dienstag berichtet.

China reagierte bereits auf die Arsenverseuchung in Lebensmitteln

Da nun ein "eindeutiger Zusammenhang zwischen Reiskonsum und Arsen im Urin" bestätigt ist, sind Kontrollen von Arsen in der Nahrung ab jetzt dringend notwendig. In China, wo viel Reis gegessen wird, gibt es bereits einen gesetzlichen Grenzwert von 0,15 Mikrogramm Arsen pro Gramm. Wenn ungeborene Babys zu viel Arsen aufnehmen, sind diese meist bei der Geburt kleiner und schwächer. Weiter ist das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken deutlich erhöht.

(nas)