Seit etwa 10.000 Jahren sind die Mammuts ausgestorben - Forscher wollen sie wieder zum Leben erwecken. In Sibirien entdeckte Überreste eines Jungtiers erhöhen nun die Chancen, dass das Klonen tatsächlich gelingen könnte.
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Hamburg - Ist es möglich, eine ausgestorbene Art wieder zum Leben zu erwecken? Forscher aus Japan und Russland wollen erneut versuchen, ein Mammut zu klonen. Ein neuer Fund im sibirischen Permafrostboden befeuert das ambitionierte Projekt.

Dort haben Jäger die Überreste eines etwa 40.000 Jahre alten, gut erhaltenen Mammuts entdeckt. Nicht nur Haut und Knochen, sondern sogar Muskeln und einige innere Organe seien durch den Permafrost konserviert worden, berichtete die Russische Akademie der Wissenschaften.

Die Überreste fanden sich in einer Höhle an der Küste des Nordpolarmeers nahe dem Fischerdorf Jukagir in der Teilrepublik Jakutien knapp 5000 Kilometer nordöstlich von Moskau. Zu Ehren des Fundorts wurde das Mammut Jukka getauft. In Sibirien waren in den vergangenen Jahren wegen des Klimawandels und des schmelzenden Permafrosts immer wieder spektakulären Mammut-Funde gemacht worden.

Die Forscher schätzen, dass das Mammut im Alter von etwa zehn Jahren starb. Das Jungtier habe 200 bis 250 Kilogramm gewogen und sei ungefähr zwei Meter lang gewesen. "Genaue Untersuchungen beginnen im Februar 2012", hieß es. Es würden Wissenschaftler aus aller Welt nach Jakutien reisen, darunter Paläontologen und Genetiker, sagte Gennadi Bojeskorow von der Akademie.

Elefantenkuh würde das Mammut austragen

Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtet, wollen Forscher dann erneut versuchen, ein Mammut zu klonen. Das gut erhaltene Knochenmark erhöhe die Chancen, die ausgestorbene Tierart wieder aufleben zu lassen.

Elefanten sind die nächsten noch lebenden Verwandten des vor 10.000 Jahren ausgestorbenen Mammuts und sollen beim Klonen der Tierart helfen. Denn der Plan ist, das Mammut-Erbgut in eine entkernte Elefanten-Eizelle einzuschleusen. Die Embryos sollen dann einer Elefantenkuh zum Austragen eingepflanzt werden.

Es wäre nicht der erste Versuch, ein Mammut zu klonen. Seit Jahren arbeiten Forscher daran. Anfang des Jahres berichteten japanische Wissenschaftler, dass siein fünf bis sechs Jahren einen der Eiszeit-Riesen geklont haben könnten. Die Vorbereitungen seien abgeschlossen, sagte der Forschungsleiter Akira Iritani, emeritierter Professor an der Universität von Kyoto.

wbr/dpa/AFP