Wird ein Fisch verletzt, flüchten seine Artgenossen blitzschnell. Doch was gibt ihnen das Signal zur Flucht? Forscher haben einen "Schreckstoff" entdeckt.

Wenn ein Fisch verletzt wird, ergreifen seine Artgenossen im Schwarm blitzschnell die Flucht. Forscher postulieren deshalb seit Jahrzehnten die Existenz eines speziellen Signalsystems, mit dem sich die Fische untereinander warnen.

Jetzt konnte ein Team um den Zoologen Suresh Jesuthasan von der National University of Singapore zumindest bei Zebrafischen nachweisen, dass dieser Alarm tatsächlich durch einen sogenannten Schreckstoff ausgelöst wird: Chondroitinsulfat, eine Zuckerverbindung, die sich in größeren Mengen in der Haut der Fische befindet (Current Biology, online) und sich bei Verletzungen offensichtlich im Wasser löst.

Die Studienautoren vermuten, dass spezialisierte Nervenzellen im sogenannten Riechkolben des Fisch-Gehirns auf diesen Zucker-Alarm reagieren. Nun wollen die Forscher unter anderem herausfinden, ob der neu entdeckte Schreckstoff auch bei anderen Arten wirkt. Letztlich gehe es darum, die neuronale Grundlage der Angst überhaupt zu verstehen.