metallkugel, weltraumschrott
© screenshot: rtDie ramponierte Metallkugel aus dem All misst etwa einen Meter im Durchmesser und soll rund 30 Kilogramm wiegen.
Experten halten Metallkugel für Überrest einer Ariane-44L-Rakete - NASA-Wissenschafter prophezeit mehr Weltraummüll-Regen für die nächsten Monate

Nordbrasilien. Am vergangenen Mittwoch stürzte ein zunächst unidentifiziertes rundes Metallobjekt auf ein kleines brasilianisches Dorf im nördlichen Bundesstaat Maranhão, wie brasilianische Nachrichten berichten. Der kugelförmige Müll aus dem All misst etwa einen Meter im Durchmesser und dürfte ursprünglich Teil einer Rakete gewesen sein.

Nach Angaben der brasilianischen Zeitung Jornal Pequeno schlug das Objekt um sechs Uhr früh Ortszeit in dem Dorf Anapurus in eine Gruppe von Bäumen, wobei es nur um wenige Meter ein Haus verfehlt haben soll. Zeugen berichteten von einem lauten Knall und einem hellen Lichtblitz, ehe die Kugel aufschlug. Mehrere Fotos des großen Metallobjektes erschienen auf dem brasilianischen Blog Interligado.

Zahlreiche Satelliten-Beobachter in aller Welt spekulieren bereits hinsichtlich der möglichen Herkunft des Metallobjektes. So erklärte etwa Ted Molczan aus Toronto, ein anerkannter Amateur-Experte für Satelliten auf der Internetseite "satobs.org", Ort und Zeitpunkt des Einschlags würden darauf hinweisen, dass die Metallkugel ursprünglich Teil einer Ariane-44L-Rakete gewesen sei. Diese Darstellung würde auch mit den Daten der Internetseite "Space Track", die von den US-Streitkräften unterhalten wird, übereinstimmen. Die Ariane 44L brachte am 17. April 1997 zwei Kommunikations--Satelliten in einen geostationären Orbit.

Es kommt noch mehr

Nicholas Johnson, Fachmann für Weltraummüll am Johnson Space Center der NASA in Houston, Texas, prophezeit in einem Interview mit der Internetseite "Space.com" eine Zunahme von metallenen Niederschlägen aus dem Orbit: "Jedes Jahr werden weltweit ein bis zwei Trümmerteile entdeckt, die beim Wiedereintritt in die Atmosphäre nicht vollständig verglüht sind. Im vergangenen Jahr sind über 100 Tonnen an Raumschiff- und Raketenteilen unkontrolliert zu Erde gefallen," erklärt der Wissenschafter. "Dies war mehr als in den Jahren davor, was an der zunehmenden Sonnenaktivität liegt. Für 2012 erwarten wir sogar noch mehr derartiger Ereignisse."

red