Als Pemmikan wird eine nahrhafte und haltbare Mischung aus zerstoßenem Dörrfleisch und Fett bezeichnet. Das Wort selbst stammt aus der Sprache der Cree: Pimikan. Dieser war für die Indianer Nordamerikas ein wichtiger Reiseproviant. Sie führten es immer als Notration mit sich.

Traditioneller Pemmikan wird aus Bison- und anderem dunklen Wildfleisch hergestellt. Das Fleisch wird zunächst in dünne Scheiben geschnitten und getrocknet. Danach folgte eine Röstung des Trockenfleisches. Anschließend wird es zerstoßen und im Verhältnis von drei zu eins mit Fett vermischt. Das Fett stammt entweder aus Talg oder aus Knochenmarkfett. Das mit dem Fett verknetete Fleisch ergibt eine lange haltbare Paste.

Manche Stämme an der Ostküste wie zum Beispiel die Irokesen mischten dem Pemmikan auch getrocknete Beeren bei (z. B. Cranberries, Blaubeeren, Johannisbeeren, Apfelbeeren oder Kirschen). Dann heißt die Paste Mokakin. Süßen Pemmikan erhält, wer Walnüsse, Haselnüsse, Bucheckern, Mandeln, Erdnüsse oder Pistazien zusammen mit Trockenfrüchten und festen Honig verknetet. Auch diese Variante ist ein haltbarer Energielieferant.

Lange bevor Instant-Maggi-Suppen erfunden waren: energiereicher, haltbarer und leckerer Proviant

Neben seiner langen Haltbarkeit hat Pemmikan einen weiteren Vorteil: Das Fleischkonzentrat wiegt nur in etwa ein Fünftel des Frischfleisches, was zur Herstellung verwendet wird. Damit ist es für umherziehende Jäger ideal. Die Paste kann entweder direkt verzehrt werden und als Grundlage für Suppen und andere Gerichte dienen - wenn Feuer und Wasser vorhanden sind. Ähnlich wie heutige Instantprodukte ergibt Pemmikan aufgegossen mit siedendem Wasser eine nahrhafte Suppe.
Doch die Ureinwohner Nordamerikas hatten nicht das Patent auf Pemmikan. Auch andere Kulturen kannten und kennen ein Pulver aus zerstoßenem Fleisch. Dazu gehören Nomaden in Westafrika und Zentralasien genauso wie Hirten in Tibet aber auch die Kelten in Europa.

Mittlerweile wird Pemmikan auch industriell hergestellt und leicht abgewandelt. Der Paste werden beispielsweise auch Trockenfrüchte und Getreide zugesetzt. Die industrielle Produktion wurde notwendig, da sich Pemmikan auch international durchgesetzt hat. Die Mischung der Indianer ist ein beliebter Proviant bei Expeditionen und Trekking-Reisen. So lieferte der Fleischextrakt bei der Erforschung der Polargebiete und der Hochgebirge wichtige Energie. Und auch das Militär setzt auf diese Marschverpflegung.