sovello, solar
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Neues Opfer in der Serie der Solarpleiten in Deutschland. Erneut trifft es ein Unternehmen aus Ostdeutschland: Sovello aus Bitterfeld stellt Antrag auf Insolvenz.

Der Solarhersteller Sovello ist pleite. Das Unternehmen stellte am Montag Insolvenzantrag beim Amtsgericht Dessau-Roßlau. Das teilte das Gericht mit. Ziel sei eine Insolvenz in Eigenverwaltung.

Das Unternehmen mit rund 1200 Mitarbeitern hat seinen Sitz in Thalheim unmittelbar neben dem Solarhersteller Q-Cells, der ebenfalls zahlungsunfähig ist.

Der Fall Sovello ist ein weiteres Indiz dafür, wie schlecht es der einstigen deutschen Vorzeigebranche geht. In den ostdeutschen Ländern liegt der Schwerpunkt der hiesigen Solarindustrie, die die asiatische Billigkonkurrenz und die Förderkürzungen für ihre Krise verantwortlich macht.

In den vergangenen Monaten mussten mehrere Solarfirmen den Gang zum Insolvenzrichter antreten. Zudem will der US-Konzern First Solar Deutschland verlassen. Der zweitgrößte Solarmodulbauer der Welt hatte vor gut einem Monat angekündigt, seine Fabrik in Frankfurt (Oder) im Oktober zu schließen.

Schnell noch Subventionen mitnehmen

Für einige Unternehmen aus der Branche brachte das erste Quartal noch einmal einen kräftigen Schub - weil Investoren in Deutschland kurz vor dem nächsten erwarteten Kürzungsschritt für die Förderung von Sonnenstrom hierzulande noch einmal zuschlugen und Anlagen aufstellten. Die Ausläufer dieser kleinen Sonderkonjunktur dürften noch bis in den Sommer hinein reichen, heißt es in der Branche. Danach aber sei die Lage ungewiss.

Am Freitag war das Gesetz zur weiteren Kürzung der Förderung um bis zu 30 Prozent im Bundesrat gescheitert. Es muss jetzt in den Vermittlungsausschuss - für die Unternehmen eine schwer planbare Situation. Denn das Vermittlungsverfahren mit Bundestag und Bundesrat kann sich Monate hinziehen, der Ausgang ist ungewiss. Sollte es kein Vermittlungsergebnis geben, könnte der Bundestag das ursprüngliche Gesetz mit absoluter Mehrheit doch noch durchsetzen.