Amerikanische Verschuldung
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Würde die derzeitige Politik der USA unverändert weitergeführt werden, mit diversen Steuererleichterungen, den wachsenden Ausgaben für Gesundheit und etlichen Kürzungen im Haushalt, würde die Verschuldung der USA bis 2037 auf fast 200 Prozent anschwellen.

In seiner neuesten Projektion wies das Congressional Budget Office (CBO), eine Behörde des Kongresses der USA, der die notwendigen und geplanten Ausgaben des amerikanischen Haushalts prüft und schätzt, auf eine große Schuldenproblematik in den nächsten Jahren hin. Bis zum Ende des Jahres, so der CBO-Bericht, würden bei unveränderter Politik die von der Öffentlichkeit gehaltenen Bundesschulden bis 2037 auf 200 Prozent des BIP anschwellen. Griechenlands Schulden dieser Art lagen 2011 bei 165 Prozent.

Problematisch seien nicht nur die starken Kürzungen im US-Haushalt und die von Präsident Bush eingeführten und bisher fortgesetzten Steuersenkungen, sondern vor allem auch die steigenden Kosten für das Gesundheitswesen. Die Ausgaben für die großen Gesundheitsprogramme werden bei unveränderter Politik der CBO zufolge von heute 5 Prozent auf 10 Prozent im Jahr 2037 steigen. Zudem würden sich aufgrund der steigenden Verschuldung auch die Zinskosten für die USA erhöhen.


Kommentar: Problematisch ist wohl eher, dass die US-Regierung massenhaft Gelder in ihre Kriegs- und Propaganda-Maschinerie pumpt, während sie ihre Bevölkerung immer mehr verarmen lässt.


„Der explosive Weg der Staatsverschuldung“, so CBO-Leiter Doug Elmendorf in seinem Blog, „unterstreicht die Notwendigkeit für große und aktuelle politische Veränderungen, um die Regierung auf eine nachhaltige Finanzpolitik Kurs zu bringen“.

Als Reaktion auf die dramatische Entwicklung wollen nun mehrere Senatoren einen überparteilichen Antrag einbringen, mit dem das US-Schuldenproblem endlich angegangen werden soll - allerdings erst nach den Präsidentschaftswahlen im November.