Bei einem Selbstmordattentat auf ein Begräbnis sind am Samstag im Süden des Jemens mindestens 45 Menschen getötet worden. Weitere 40 Menschen seien bei dem Anschlag verletzt worden.

Das teilte das jemenistische Verteidigungsministerium am Sonntag auf seiner Website mit. Wie das jemenitische Nachrichtenportal Mareb Press am Sonntag berichtete, ereignete sich der Anschlag in der Kleinstadt Dschaar in der Unruhe-Provinz Abjan. Er galt dem Stammesscheich Abdullatif el Sajjid. Dieser hatte früher El-Kaida-nahe islamistische Aufständische unterstützt, sich aber zuletzt einer regierungstreuen Miliz angeschlossen.

El Sajjid wurde bei dem Anschlag verletzt. Das Begräbnis war für einen Neffen bestimmt. Am Samstag im Osten des Jemens außerdem vier Extremisten vermutlich beim Angriff einer US-Drohne ums Leben.

Im einjährigen Machtkampf, der im Februar dieses Jahres zum Rücktritt des Langzeitherrschers Ali Abdullah Salih führte, ist der Jemen dem staatlichen Zerfall ein Stück näher gerückt. Im Süden und Osten brachten El-Kaida-nahe islamistische Gruppen ganze Landstriche und Städte wie Dschaar unter ihre Kontrolle. Eine Gegenoffensive der Regierungstruppen aus Sanaa drängte sie zuletzt wieder weiter ins Hinterland zurück. Im Norden kontrollieren Anhänger der schiitischen Houthi-Sekte Gebiete, die sich über drei Provinzen erstrecken.

dn/dpa