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© Noorullah Shirzada/DPAEin verwundeter des Selbstmordattentats wird ins Krankenaus in Jalalabad gebracht
Ziel des Anschlags ist ein afghanischer Regionalpolitiker. Doch der Attentäter sprengt sich inmitten einer Trauergemeinde in die Luft und richtet ein Blutbad an. Dutzende sterben oder werden verletzt.

Ein afghanischer Selbstmordattentäter hat auf einer Trauerfeier für einen Stammesführer im Osten des Landes mindestens 25 Menschen getötet. Etwa 35 Trauernde wurden bei dem Sprengstoffanschlag in der Provinz Nangarhar am Dienstag verletzt, sagte der Sprecher der Provinzregierung, Ahmad Zia Abdulsai. Das Innenministerium in Kabul sprach abweichend von 20 Toten und 50 Verletzten.

Nach Polizeiangaben hatten sich die Opfer im Grenzdistrikt Dur Baba zusammengefunden, um einen einflussreichen Stammesführer zu beerdigen. Der Attentäter habe seien Sprengstoffweste inmitten der Menschenmenge gezündet. Hauptziel des Angriffs sei der Distriktgouverneur gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Der Politiker sei verletzt worden. Einer seiner Söhne sei unter den Toten.

Die Behörden machten die Taliban für die Tat verantwortlich. Die Aufständischen äußerten sich zunächst nicht. Der Distrikt Dur Baba grenzt an das pakistanische Stammesgebiet Khyber. Die unwegsame Bergregion auf beiden Seiten der Grenze gilt als eine Hochburg radikal-islamischer Extremisten.

Nach einem Bericht der Vereinten Nationen ist die Zahl der zivilen Opfers des Afghanistan-Konflikts in diesem Jahr gestiegen. In den ersten sechs Monaten seien mindestens 1145 Zivilisten getötet und fast 2000 verletzt worden. Für 80 Prozent der Todesfälle machen die UN Aufständische verantwortlich.

amt/DPA